Jeder Gerne- oder Viel-Leser kennt das Problem: Das Bücherregal quillt über, Stapel sammeln sich auf dem Nachttisch, im Regal stehen sie in doppelter Reihe etc. Da hilft nur ein beherzter Frühjahrsputz. Aber wohin mit den Büchern? Für die Buchliebhaber und auch alle sonst, die Recycling präferieren, kommt die Papiertonne natürlich nicht in Frage! Hier sind neun bewährte Tipps, wie du deine alten Bücher sinnvoll weitergeben kannst.
1. Bücher verkaufen
Es gibt einen großen Markt für gebrauchte Bücher, sofern sie in gutem Zustand sind und nicht zu alt (meist maximal 10-20 Jahre). Um Erstausgaben oder sonstige Raritäten geht es hier natürlich nicht. Hier einige Möglichkeiten:
a) Verkauf in größeren Mengen
Webseiten und Apps wie Momox (www.momox.de) oder reBuy (www.rebuy.de) bieten Ankaufpreise basierend auf ISBN-Nummern oder Strichcodes. Ab einem Mindestverkaufswert (z. B. 10 EUR) wird das Porto übernommen. Die Preise variieren stark, ein Vergleich kann sich lohnen. Weitere Ankaufdienste findest du in Tests, etwa bei Stern (Link) oder Lesen.net (Link).
b) Einzelverkauf
Einzelne Bücher lassen sich oft gewinnbringender verkaufen, erfordern aber mehr Aufwand. Gute Plattformen sind Amazon Marketplace (www.amazon.de), Booklooker (www.booklooker.de) und eBay (www.ebay.de oder www.kleinanzeigen.de). Auch Flohmärkte sind eine Option, lohnen sich aber eigentlich eher für aktuelle Kinderbücher und Bestseller.
2. Bücher verschenken
Bücher eignen sich als nachhaltige Geschenke, vor allem, wenn sie gut erhalten sind. Innerhalb der Familie oder im Freundeskreis kann man auch besprechen, ob das Verschenken gebrauchter Bücher in Ordnung ist – oft bekommt der Beschenkte dadurch mehr für das gleiche Geld! Auch Plattformen wie Tauschticket (www.tauschticket.de) ermöglichen das kostenlose Tauschen von Medien.
3. Bücher „freilassen“
Falls du ein Buch nicht verschenken möchtest, kannst du es an gut frequentierten Orten zum Mitnehmen auslegen:
- Vor der Haustür in einer Kiste mit „Zu verschenken“-Schild
- In der Teeküche im Büro
- An einem Spielplatz oder in einer U-Bahn-Station
- In einem öffentlichen Bücherschrank (Übersicht öffentlicher Bücherschränke in Deiner Region)
In manchen Städten gibt es auch Festivals oder Aktionen, die gezielt das Bücher-Freilassen fördern. Eine internationale Variante ist Bookcrossing (www.bookcrossing.com), bei dem Bücher mit ID-Nummern versehen werden und durch die Welt reisen.
4. Bücher tauschen
Organisiere einen Büchertausch-Abend mit Freunden, Kollegen oder Nachbarn: Jeder bringt ausgelesene Bücher mit, jeder darf sich bedienen. Alternativ gibt es Büchertauschschränke, oft in Nachbarschaftstreffs oder Kirchengemeinden, wo Bücher anonym getauscht werden können (siehe unter 3.).
5. Bücher spenden
Das Spenden von Büchern wird schwieriger, da Bibliotheken, Kinder- oder Seniorenheime oder Krankenhäuser oft keine großen Mengen annehmen wollen oder können. Erfolgversprechendere Anlaufstellen sind:
- Kirchengemeinden mit Bücherflohmärkten
- Sozialkaufhäuser
- Aktion Buch e.V. (www.aktion-buch.de) – hier werden Bücher nach 1998 angenommen, sortiert und weiterverkauft oder gespendet
- Studibuch gebrauchte Fachbücher verkaufen/kaufen und auch spenden (https://studibuch.de/buecherspende/)
- weitere Beispiele sind Buch-Aktion e. V. (https://buch-aktion.eu) und Betfrika (https://www.betfrika.org/de/book-donation)
- Gefängnisbibliotheken, insbesondere für fremdsprachige Bücher
- Oxfam Buchshops (www.oxfam.de), die gespendete Bücher für wohltätige Zwecke verkaufen
6. Mit Büchern basteln
Nicht mehr lesbare Bücher eignen sich für kreative DIY-Projekte:
- Gefaltete Buchskulpturen
- Ostereier oder Weihnachtssterne aus Buchseiten
- Collagen und Bilderrahmen
- Vintage-Schmuck oder Geschenkverpackungen aus Buchseiten
Anleitungen gibt es auf YouTube oder Seiten wie Pinterest (www.pinterest.de) unter den Stichworten „Bücher Upcycling“ oder „DIY Buchkunst“.
7. Bücher an Schulen oder Kitas spenden
Manche Schulen, Kindergärten oder Jugendzentren freuen sich über gut erhaltene Kinder- und Jugendbücher. Gerade in sozial schwächeren Gegenden gibt es häufig Projekte zur Leseförderung, die Spenden dankbar annehmen. Vorher einfach telefonisch nachfragen, ob Bedarf besteht.
8. Bücher für Kunstprojekte bereitstellen
Künstler und Kunststudenten nutzen oft alte Bücher für Collagen, Skulpturen oder Installationen. Manchmal nehmen auch Kunsthochschulen oder Museen Bücher als Materialspenden an. Wer Kontakte in die Kunstszene hat, kann gezielt nachfragen, ob Interesse besteht.
9. Alle Bücher behalten
Und wenn du dich von keinem Buch trennen kannst? Dann bleibt nur eines: ein weiteres Regal aufstellen! 😉 Vielleicht ist es auch Zeit für ein neues Ordnungssystem? Apps wie LibraryThing (www.librarything.com) oder Goodreads (www.goodreads.com) helfen, den Überblick über die eigene Sammlung zu behalten.
Habt Ihr weitere Tipps?