Privatspähre oder Privatsphäre

Manchmal steht man ja einfach auf der Leitung und dann muss Google helfen.
Zum Glück gibt es ja mittlerweile die Vorschläge a la „Meinten Sie:“ und zwar nur bei „Privatspähre“ und nicht bei „Privatsphäre“. Das zeigt dann schon deutlich, das ersteres wohl falsch ist. Trotzdem gibt es für die falsche Version noch 88.700 Ergebnisse. Für die richtige sind es allerdings 13.500.000 Ergebnisse.

Rainer Maria Rilke: Das Rosen-Innere

Das Rosen-Innere

Wo ist zu diesem Innen
ein Außen ? Auf welches Weh
legt man solches Linnen ?
Welche Himmel spiegeln sich drinnen
in dem Binnensee
dieser offenen Rosen,
dieser sorglosen, sieh :
wie sie lose im Losen
liegen, als könnte nie
eine zitternde Hand sie verschütten.
Sie können sich selber kaum
halten; viele ließen
sich überfüllen und fließen
über von Innenraum
in die Tage, die immer
voller und voller sich schließen,
bis der ganze Sommer ein Zimmer
wird, ein Zimmer in einem Traum.

Rainer Maria Rilke (* 4. Dezember 1875 in Prag; † 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux, Schweiz; eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke)

Der beliebteste Jungenname 2010: Christian?

Nachdem Horst in der Beliebtheit weiter gesunken ist, wäre beinah Norbert wieder modern geworden, aber nun scheint doch Christian das Rennen zu machen. Mir würde natürlich auch Joachim sehr gefallen, aber der hat doch wohl nur Chancen fürs Mittelfeld.

Nicht vergessen sollte ich natürlich Ursula, beim Mädchennamenranking Lena knapp auf der Spur.

Natürlich auch zu Christian noch ein paar Fakten:
Christian ist der Bekennername der frühen Christen (christianus sum = ich bin ein Christ). Eine Bedeutung von Christian ist “Anhänger Christi”. Der griechische Ursprung des Namens bedeutet “der Gesalbte”. Namenstag haben die Träger dieses Namens am 12. November. 2009 war Christian bei beliebte-vornamen.de aber nur auf Platz 90.

Theodor Storm: Sommermittag

Sommermittag

Nun ist es still um Hof und Scheuer,
Und in der Mühle ruht der Stein;
Der Birnenbaum mit blanken Blättern
Steht regungslos im Sonnenschein.

Die Bienen summen so verschlafen;
Und in der offnen Bodenluk‘,
Benebelt von dem Duft des Heues,
Im grauen Röcklein nickt der Puk.

Der Müller schnarcht und das Gesinde,
Und nur die Tochter wacht im Haus;
Die lachet still und zieht sich heimlich
Fürsichtig die Pantoffeln aus.

Sie geht und weckt den Müllerburschen,
Der kaum den schweren Augen traut:
„Nun küsse mich, verliebter Junge;
Doch sauber, sauber! nicht zu laut.“

Hans Theodor Woldsen Storm (* 14. September 1817 in Husum; † 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen)