Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart: Leck mich im Arsch!

Ein wunderbarer sechsstimmiger Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart:

Leck mich im Arsch!
Lasst uns froh sein!
Murren ist vergebens!
Knurren, Brummen ist vergebens,
Ist das wahre Kreuz des Lebens.
Drum lasst uns froh und fröhlich sein!

Leck mich im Arsch!
Dem Soldaten sein‘ Marsch.
Dem Bäcker sein Brot,
Dem Henker der Tod.
Ist des Kreuzes Sinn vergebens,
Freut Euch trotzdem Eures Lebens!

Bei wikipedia gibt es auch ein Midifile dazu 😉

Plagiate – schöne Zitate

Schöne Zitate zu Plagiaten findet man bei de.wikiquote.org und zwar:

„Die Bibliotheken füllen sich an mit Büchern, die Geister werden aber immer ärmer an Bildung. Man schreibt nicht mehr, man schreibt ab.“ – Des Girolamo Cardano von Mailand (1501-1576) italienischer Arzt und Mathematiker, Buergers von Bologna, eigene Lebensbeschreibung. Übertragen und eingeleitet von Hermann Hefele. Eugen Diederichs Jena 1914. S. 214 archive.org

„Wer? Ich – dein Plagiar? // Ich schämte mich fürwahr // Des off’nen Diebstahls sehr, // Doch des Gestohl’nen mehr.“ – Friedrich Haug (1761-1829), deutscher Schriftsteller, An Pusio. In: Epigrammatische Spiele. Zürich: Orell, Füßli und Comp., 1807, S. 52 books.google.com

Toll auch dieses Nietzsche Zitat:
„Copien. — Nicht selten begegnet man Copien bedeutender Menschen; und den Meisten gefallen, wie bei Gemälden, so auch hier, die Copien besser als die Originale.“ – Friedrich Nietzsche (1844-1900), deutscher Philosoph. Menschliches, Allzumenschliches. I, Aph. 294

Faschingsgedicht und Liebesgedicht von Heinrich Heine

Dieser Liebe toller Fasching,
Dieser Taumel unsrer Herzen,
Geht zu Ende, und ernüchtert
Gähnen wir einander an!

Ausgetrunken ist der Kelch,
Der mit Sinnenrausch gefüllt war,
Schäumend, lodernd, bis am Rande;
Ausgetrunken ist der Kelch.

Es verstummen auch die Geigen,
Die zum Tanze mächtig spielten,
Zu dem Tanz der Leidenschaft;
Auch die Geigen, sie verstummen.

Es erlöschen auch die Lampen,
Die das wilde Licht ergossen
Auf den bunten Mummenschanz;
Auch die Lampen, sie erlöschen.

Morgen kommt der Aschenmittwoch,
Und ich zeichne deine Stirne
Mit dem Aschenkreuz und spreche:
Weib, bedenke, daß du Staub bist.

Heinrich Heine (1797-1856)

Berliner Fasching von Kurt Tucholsky

Berliner Fasching

Nun spuckt sich der Berliner in die Hände
und macht sich an das Werk der Fröhlichkeit.
Er schuftet sich von Anfang bis zu Ende
durch diese Faschingszeit.

Da hört man plötzlich von den höchsten Stufen
der eleganten Weltgesellschaft längs
der Spree und den Kanälen lockend rufen:
„Rin in die Eskarpins!“

Und diese Laune, diese Grazie, weißte,
die hat natürlich alle angesteckt;
die Hand, die tagshindurch Satin verschleißte,
winkt ganz leschehr nach Sekt.

Die Dame faschingt so auf ihre Weise:
gibt man ihr einmal schon im Jahr Lizenz,
dann knutscht sie sich in streng geschlossnem Kreise,
fern jeder Konkurrenz.

Und auch der Mittelstand fühlts im Gemüte:
er macht den Bockbierfaßhahn nicht mehr zu,
umspannt das Haupt mit einer bunten Tüte
und rufet froh: »Juhu!«

Ja, selbst der Weise schätzt nicht nur die hehre
Philosophie: auch er bedarf des Weins!
Leicht angefüllt geht er bei seine Claire,
Berlin radaut, er lächelt …

Jeder seins.

Kurt Tucholsky (1890 – 1935)

Karnevalsgedicht von Wilhelm Busch

Karneval

Auch uns, in Ehren sei’s gesagt,
Hat einst der Karneval behagt,
Besonders und zu allermeist
In einer Stadt, die München heißt.
Wie reizend fand man dazumal
Ein menschenwarmes Festlokal,
Wie fleißig wurde über Nacht
Das Glas gefüllt und leer gemacht,

Und gingen wir im Schnee nach Haus,
War grad die frühe Messe aus,
Dann können gleich die frömmsten Frau’n
Sich negativ an uns erbau’n.

Die Zeit verging, das Alter kam,
Wir wurden sittsam, wurden zahm.
Nun sehn wir zwar noch ziemlich gern
Die Sach‘ uns an, doch nur von fern
(Ein Auge zu, Mundwinkel schief)
Durchs umgekehrte Perspektiv.

Wilhelm Busch (1832-1908)

Die Maske – ein Faschingsgedicht

Hinter ihr verbirgt man sich,
so erkennt dann keiner mich,

hinter ihr fühl ich mich frei,
vor Zank, Streit und Einerlei,

hinter ihr vermag ich sehen,
ohne selbst im Licht‘ zu stehen,

hinter ihr fühl ich mich wohl,
beim Tanz und lautem Gejohl,

hinter ihr habe ich viel Mut,
doch nicht immer tut das gut,

hinter ihr spreche ich jede an,
da bin ich ein ganz tapferer Mann,

doch stehst Du vor mir
dann zeige ich mich Dir!

Achim Schmidtmann