Asphalt Tribe von Morton Rhue – eine Rezension von A. Lehmann

Der „Asphalt Tribe“ ist eine Gruppe von acht Straßenkindern. Maggott, der aus einem reichen Elternhaus stammt und dann tief abgestürtzt ist. 2Moro und Jewel, die sich das Geld fürs Party machen durch Prostitution verdienen. OG, der schwer krank ist. Tears, die vor ihrem gewalttätigen Stiefvater geflohen ist. Rainbow, die Drogen nimmt und sich selbst verletzt. Und schließlich Country Club und Maybe. Irgendwie sind sie alle in New York gelandet, wo sie sich gemeinsam durchschlagen.

Strasser hat es schon immer verstanden, seine Geschichten mit genau der richtigen Mischung aus Abgebrühtheit, objektiver Faktenaufzählung und Einfühlsamkeit zu vermitteln. So wird eiskalt jedes unangenehme Detail aus dem Alltagsleben der Straßenkinder beschrieben. Statt einem Friede-Freude-Eierkuchen endet die Geschichte für viele der Protagonisten mit dem Tod. Für zarte Gemüter oder besonders junge Leser ist dieses Buch daher definitiv nicht zu empfehlen.

Jeder andere sollte sich diesen Roman allerdings dringend zu Gemüte führen, obwohl oder auch gerade weil er keine leichte Kost ist. Gewalt, Drogen und Alkohol gehören zum Alltag der Kinder. Zwar schließen sie sich zusammen, weil es für sie einfacher ist, in der Gruppe zu bestehen, und weil andere Straßenkinder eben die einzigen sind, von denen sie nicht verachtet und ausgestoßen werden. Letztendlich ist sich aber jeder immer noch selbst der Nächste. Sie glauben sowieso nicht daran, dass einer von ihnen besonders lange lebt. Als Country Club, der Älteste der Gruppe, stirbt, ist er zweiundzwanzig, ein Alter, auf das die anderen nicht zu hoffen wagen.

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Diese Rezension ist von A. Lehmann.

Berliner Fasching

Berliner Fasching

Nun spuckt sich der Berliner in die Hände
und macht sich an das Werk der Fröhlichkeit.
Er schuftet sich von Anfang bis zu Ende
durch diese Faschingszeit.

Da hört man plötzlich von den höchsten Stufen
der eleganten Weltgesellschaft längs
der Spree und den Kanälen lockend rufen:
“Rin in die Escarpins!”

Und diese Laune, diese Grazie, weißte,
die hat natürlich alle angesteckt;
die Hand, die tagshindurch Satin verschleißte,
winkt ganz leschehr nach Sekt.

Die Dame faschingt so auf ihre Weise:
gibt man ihr einmal schon im Jahr Lizenz,
dann knutscht sie sich in streng geschlossnem Kreise,
fern jeder Konkurrenz.

Und auch der Mittelstand fühlts im Gemüte:
er macht den Bockbierfaßhahn nicht mehr zu,
umspannt das Haupt mit einer bunten Tüte
und rufet froh: “Juhu!”

Ja, selbst der Weise schätzt nicht nur die hehre
Philosophie: auch er bedarf des Weins!
Leicht angefüllt geht er bei seine Claire.
Berlin radaut, er lächelt …
Jeder seins.

Kurt Tucholsky

Februargedicht

Februar

Schneeflöckchen flattern in der Luft,
Schneeglöckchen dir am Busen,
Mein Herz durchquillt ein Weiheduft,
Die Quintessenz der Musen;
Mit Sang, Geschrei und Schellenklang
Zieht Mummenschanz die Stadt entlang,
Heut´ lärmt das rohe Volk wie toll
Und wirft sich morgen reuevoll
Im Beichtstuhl auf die Kniee!

Uns strahlt ein höh´res Geisteslicht,
Wir brauchen nicht bereuen,
Wir wollen uns mit Asche nicht
Die freie Stirn bestreuen;
Uns stört die Reue nicht die Lust,
Wir sind uns keiner Schuld bewusst,
Wir hassen und wir lieben frei,
Wir kennen keine Heuchelei
Und kennen keine Sünde!

Die Maske fort, das Antlitz bloß,
Die Lippen frei zum Küssen!
All unsre Lust kann schleierlos
Die ganze Menschheit wissen.
Solang dein Herz für mich noch warm,
Umschlingt dich fest mein starker Arm,
Du wirst mein ehlich Treugemahl,
Trotz Priesterfluch und Kirchbannstrahl,
Zum Hohn der großen Lüge!

Hermann Löns (1866-1914)

E-Mail-Adresse Verschlüsselung – so verhindern Sie Spam!

Heute bin ich auf eine nette Variante der E-Mail-Adressenverschlüsselung gestoßen.
Na ja, eine Verschlüsselung ist es ja eigentlich nicht, sondern eher ein gewisses unkenntlich machen, was für einen Menschen jedoch direkt erkennbar ist, für eine Maschine (Spider, Bot, etc.) allerdings nicht:

Email (replace the animals by the obvious symbols):
vorname dog nachname cat web dog de

Dazu kann man sich beliebige Varianten überlegen, um das schnelle Lernen dieser „Verschlüsselung“ zu verhindern z.B.:

vorname rhinoceros nachname crocodile web hippopotamus de

Macht richtig Spaß!

Zum Neuen Jahr – von Eduard Mörike

Wie heimlicherweise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füssen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen!
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!
In ihm sei’s begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, Dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!

Eduard Mörike

Ziele für 2012

Habt Ihr schon Ziele für 2012?

Nein?

Dann nutzt die nächste ruhige Viertelstunde – eine halbe wäre vielleicht noch besser.
Nehmt Stift und Papier zur Hand und schreibt ca. 10 Ziele auf, die Ihr unbedingt in 2012 erreichen wollt. Zu jedem Ziel notiert bitte auch das Datum, bis zu dem Ihr das Ziel erreichen wollt.

Die Ziele können ruhig aus dem Bauch kommen, sie müssen nicht bis ins Detail durchdacht sein. Das könnt Ihr dann später noch tun.

Nun ist es wichtig, dass Ihr diese Ziele an einen Ort hängt, wo Ihr sie immer sehen könnt.

Und dann kommt die wirkliche Herausforderung – Ziele erreichen! Yes we can!

Also ran ans Papier und aufgeschrieben!

Last Minute Geschenke

Jedes Jahr passiert es wieder, dass man Geschenke vergessen hat oder erst ganz kurz vor den Festtagen zum Einkaufen kommt und dann nicht mehr für alle fündig wird.

Zum Glück gibt es ja Geschenkgutscheine und zwar mittlerweile von fast allen Geschäften. Auch viele Städte bzw. Werbegemeinschaften in Städten bieten Gutscheine an, die den Vorteil haben, dass man Sie dann in verschiedenen Städten einlösen kann.

Gutscheinbücher z.B. von gutscheinbuch.de sind scheinbar nicht mehr so aktuell, aber es gibt sie noch und auch sie sind nette Geschenkideen, wenn die Beschenkten gerne essen gehen.

Auch Erlebnisgeschenke wie z.B. Baggerfahren, Ballonfahren, Heli-Skiing, etc. kann man kurzfristig buchen und man überreicht dann nur einen Gutschein für dieses besondere Ereignis.

Ganz schnell und einfach und im Notfalle auch an den Weihnachtstagen selbst durchführbar bietet es Amazon. Dort kann man die Geschenkgutscheine nämlich selbst ausdrucken.

St. Niklas

St. Niklas

Vater:
„Es wird aus den Zeitungen vernommen,
Daß der heilige St. Nikolaus werde kommen,
Aus Moskau, wo er gehalten werth,
Und als ein Heil’ger wird geehrt;
Er ist bereits schon auf der Fahrt,
Zu besuchen die Schuljugend zart,
Zu seh’n, was die kleinen Mägdlein und Knaben
In diesem Jahr gelernet haben
Im Beten, Schreiben, Singen und Lesen
Und ob sie sind hübsch fromm gewesen.

Er hat auch in seinem Sack verschlossen
Schöne Puppen, aus Zucker gegossen:
Den Kindern, welche hübsch fromm wären,
Will er solche schöne Sachen verehren.“

Das Kind ruft:
„Ich bitte dich, St. Niklas, sehr,
In meinem Hause auch einkehr.
Bring Bücher, Kleider und auch Schuh
Und noch viel schöne gute Sachen dazu,
So will ich lernen wohl,
Und fromm sein, wie ich soll.“

St. Niklas spricht, wenn er erscheint:
„Gott grüß euch, lieben Kinderlein!
Ihr sollt Vater und Mutter gehorsam sein!
So soll euch was Schönes bescheeret sein.
Wenn ihr aber das nicht tut,
So bring‘ ich euch den Stecken und die Rut‘.“ –

aus: Des Knaben Wunderhorn, erschienen 1806-08