Oktober

Zaudernde Nebel gehen ums Haus,
Der Herbsttag kleidet die Bäume aus.
Werde nicht bang, Geliebte mein,
Die Liebe schläft nicht mit den Bäumen ein.
Verlöschen im Garten die Blumen wie Funken,
Sind die Gärten wie Spuk versunken,
Werden die Tage dunkel und scheuer,
Dir wächst in meiner Kammer unersättliches Feuer.
In langen Nächten küsst es sich gut,
Verliebte haben den Sommer im Blut.

Max Dauthendey . 1867-1918

Mittag von Herrmann Allmers

Mittag

Rings alles still – wohin man horcht und späht,
Im schatt’gen Walde, wie auf lichter Flur;
Nicht einmal eines einz’gen Vogels Laut,
Kein Blattgesäusel, keines Hauches Wehn,
Denn die Natur hält ihren Odem an.

Weißglühend senkt die Sonne scheitelrecht
Ihr Strahlenmeer herab aufs stille All,
Und kein Gewölk am ganzen Horizont
Erspäht der Blick, nur eine weiße Flocke
Hängt leuchtend dort, ganz einsam, wie verloren,
Ganz regungslos im glühenden Azur.

„Es schlummert Pan“, so redeten sie einst.
„Seid stille, stört den Geist des Waldes nicht.“
Nun aber ist er tot, der alte Pan.
Und mit ihm sind gestorben der Dryaden
wie der Najaden gütige Gestalten,
Die schützend tief im Walde Wohnenden,
In grüner, quelldurchrauschter Einsamkeit –
Dahin die ganze alte schöne Welt.

Du aber, Mensch, befolge noch das Wort;
Sei still in wunderbarer Mittagszeit,
Daß du den Traum des Waldes nimmer störst
Durch wüsten Lärm, und laß die Arbeit ruhen
Und ruhe selbst und träume. Es ist süß,
Ganz aufzugehen in das große Schweigen
Und eins zu werden mit der Natur.

Hermann Ludwig Allmers (* 11. Februar 1821 in Rechtenfleth; † 9. März 1902 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller

Endlich gibt es eine Wildüberwachungskamera bei Aldi

Wer hat da nicht schon ewig drauf gewartet. Die mehrere tausend Jäger in Deutschland werden sich einen Ast freuen, dass sie nun über ihre Wildbestände mit preiswerten Wildüberwachungskameras (für 99 Euro) Buch führen können.

Die Details lauten: Mit 3-Zonen Bewegungssensor und Infrarotausleuchtung; für Nachtaufnahmen; 5.0 Megapixel; 6,1 cm/2,4″ TFT-LCD-Farbmonitor – hier der Link zum Angebot

Oder geht es dabei gar nicht um das tierische Wild sondern vielleicht doch um die Überwachung von menschlichem Wild?
Für ein paar hundert Euro können Sie nun an allen Bäumen in ihrem Garten oder auch an verschiedenen Hauswandpunkten Überwachungskameras anbringen und das Treiben in Ihrem Garten und rund um ihr Haus jederzeit überwachen. Allerdings ist es natürlich noch nicht mit dem Fotografieren/Filmen geschehen, sondern sie müssen die Fotos und Filme noch auswerten.

Viel Spaß dabei und berichten Sie mir doch von Ihren Erfolgen!

Wenn ich zwei Vöglein wär

Wenn ich zwei Vöglein wär,
und auch vier Flügel hätt,
flög die eine Hälfte zu dir
und die andere, die ging auch zu Bett,
aber hier zu Haus bei mir.

Wenn ich einen Flügel hätt‘
und gar kein Vöglein wär,
verkaufte ich ihn dir
und kaufte mir dafür ein Klavier.

Wenn ich kein Flügel wär
(linker Flügel beim Militär)
und auch keinen Vogel hätt‘,
flög ich zu dir.
Da’s aber nicht kann sein,
bleib‘ ich im eignen Bett
allein zu zwein.

Verballhornung des bekannten Volksliedes von Joachim Ringelnatz (1883-1934)

Das bucklige Männlein

Das bucklige Männlein

Will ich in mein Gärtlein gehn,
Will meine Zwiebeln gießen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Fängt als an zu niesen.

Will ich in mein Küchel gehn,
Will mein Süpplein kochen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Hat mir’s Töpflein brochen.

Will ich in mein Stüblein gehn,
Will mein Müslein essen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Hat’s schon halber gessen.

Will ich auf mein Boden gehn,
Will mein Hölzlein holen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Hat mir’s halber g’stohlen.

Will ich in mein Keller gehn,
Will mein Säftlein zapfen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Tut mir’n Krug wegschnappen.

Setz ich mich ans Rädlein hin,
Will mein Fädlein drehn,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Läßt mir’s Rad nicht gehen.

Geh ich in mein Kämmerlein,
Will mein Bettlein machen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Fängt als an zu lachen.

Wenn ich an mein Bänklein knie,
Will ein bißlein beten,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Fängt als an zu reden.

Liebes Kindlein, ach ich bitt,
Bet fürs bucklicht Männlein mit!

Autor unsicher möglicherweise von Achim von Arnim an anderer Stelle steht nur Anonym

Autoren/Dichter, deren Werke in 2012 gemeinfrei werden

Was heißt gemeinfrei?
„Der Schutz des Urheberrechts wird nicht ewig gewährt (wie etwa das Eigentum). Der Schutz des Werkes beginnt, sobald die Voraussetzungen des § 2 Abs. 2 UrhG erfüllt sind. Es endet 70 Jahre nach dem Tode des Urhebers (§ 64 UrhG). Ist der Urheber anonym oder veröffentlicht er unter einem Pseudonym, erlischt das Urheberrecht 70 Jahre nach Veröffentlichung. Mit Ende der Schutzfrist ist das Werk gemeinfrei. Stets gemeinfrei sind nach § 5 UrhG amtliche Werke“ (Quelle: Wikipedia)

Also werden in 2012 die Werke der folgenden Autoren bzw. Dichter gemeinfrei – leider sind unter diesen Persönlichkeiten viele Opfer des Nazi-Regimes! Andernfalls hätten Sie uns wahrscheinlich noch viele tolle Werke geschenkt!

  • Georg Hirschfeld (1873-1942) 70. Todestag am 17.1.
  • Stefan Zweig (1881 – 1942) 70. Todestag am 23.2. (Selbstmord)
  • Robert Musil (1880 – 1942) 70. Todestag am 15.4.
  • Jakob van Hoddis (1887-1942) im Mai oder Juni 1942 im Vernichtungslager Sobibór ermordet
  • Fred Endrikat (1890 – 1942) 70. Todestag am 12.8.
  • Carl Sternheim (1878-1942) 70. Todestag am 3.11.
  • Bruno Schulz (1892-1942) 70. Todestag am 19.11.
  • Jochen Klepper (1903-1942) 70. Todestag am 11.12. (Familienselbstmord)
  • Gerhard Wartenberg (1904-1942) 22. Dezember 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet

Auch Edith Stein starb 1942:
„Edith Stein, Ordensname Teresia Benedicta a Cruce oder Teresia Benedicta vom Kreuz, (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), war eine deutsche Philosophin, Nonne und Märtyrin der katholischen Kirche. Papst Johannes Paul II. sprach Teresia Benedicta vom Kreuz am 1. Mai 1987 selig und am 11. Oktober 1998 heilig. Ihr Gedenktag ist der 9. August.“ (Quelle: pluspedia.de)

Kennt Ihr weitere?

Der Herbstwind (Heinrich Heine)

Der Herbstwind

Der Herbstwind rüttelt die Bäume,
Die Nacht ist feucht und kalt;
Gehüllt im grauen Mantel,
Reite ich einsam im Wald.

Und wie ich reite, so reiten
Mir die Gedanken voraus;
Sie tragen mich leicht und luftig
Nach meiner Liebsten Haus.

Die Hunde bellen, die Diener
Erscheinen mit Kerzengeflirr;
Die Wendeltreppe stürm ich
Hinauf mit Sporengeklirr.

Im leuchtenden Teppichgemache,
Da ist es so duftig und warm,
Da harret meiner die Holde
Ich fliege in ihren Arm.

Es säuselt der Wind in den Blättern,
Es spricht der Eichenbaum:
Was willst du, törichter Reiter,
Mit deinem törichten Traum?

Heinrich Heine, deutscher Dichter, 1797 – 1856

wiedergefunden im Newsletter von www.blueprints.de

Weihnachtsgeschenketipps in jeder Zeitschrift

Als ich im letzten Jahr in der Vorweihnachtszeit bei unserer Kinderärztin in einer Familienzeitschrift blätterte, stieß ich dort natürlich auch auf ein paar Geschenkvorschläge und war sehr erstaunt, in welcher Preisklasse diese angesiedelt waren. Die Geschenke sahen zwar alle toll aus und waren größtenteils sehr stylisch, aber wie viele Familien in Deutschland geben denn für einzelne Geschenke gleich über 100 Euro aus.

In diesem Jahr ist es sicherlich wieder dasselbe. Einige Zeitschriften machen es sich auch insoweit einfach, dass sie nur die Testbesten aus den verschiedenen Geschenkkategorien auflisten. Aber dann muss man sich ja keine derartige Zeitschrift sondern einfach das Testjahresheft kaufen oder im Internet unter Tests suchen.

Viel interessanter sind doch wirkliche Tipps zu schönen Weihnachtsgeschenken, auf die man nicht sofort selber kommt, und die werde ich jetzt hier in den nächsten Wochen geben.

Mein erster Tipp: Gehen Sie doch mal in Ihren örtlichen Verkehrsverein oder Ihr Touristikbüro. Dort gibt es häufig kleine Geschenke mit Lokalkolorit, die auch den Einheimischen gut gefallen. Vielleicht möchten sich ja Ihre Freunde, Kinder, Eltern … auf einem T-Shirt, einer Tasche, einem Schirm oder einem anderen Produkt als „Dortmunder“ oder „Kölner“ oder „Münchner“ oder … outen.

Außerdem kann man dort bestimmt auch Gutscheine für eine besondere Stadtführung (zu literarischen Orten, zu gefährlichen Orten oder vielleicht Nachtführungen) erwerben.

Für Wanderer oder Radfahrer gibt es dort häufig auch Routenvorschläge und Karten. Neuer sind da GPS-Wandervorschläge und Routen.

Wer dort nicht fündig wird, kann nach ähnlichen Dingen auch bei der örtlichen Zeitung gucken. Diese haben in ihrem Sortiment häufig auch örtliche Literatur (Anekdoten, Märchen, Sagen, Dialekte, … aus der Region).

Leckere Herbstgerichte

Zu den leckersten Herbstgerichten gehören sicherlich solche mit Kürbis. Eine ganz wunderbare Auswahl von Kürbisgerichten findet man unter: http://www.rezeptesammlung.net/ldoe_kuerbisgerichte1.htm

Eines davon möchte ich hier präsentieren:

Kürbisstrudel
Strudelteig (z.B. Tiroler Strudel), 1 Kürbis,
2 EL Butterschmalz, 1 Zwiebel,
250 g Topfen, 100 g Butter,
4 Eier, 1/4 l Sauerrahm, 100 g Mehl,
Salz, Pfeffer, Kümmel, gem. Dille,
2 EL Kürbiskerne.

Kürbis schälen, entkernen, raspeln und salzen. Zwiebel in Butterschmalz anrösten, Kürbis ausdrücken und dazugeben. Butter schaumig rühren. Dotter und Topfen nach und nach dazu rühren. Dotter- und Kürbismasse, Sauerrahm, Gewürze und Dille vermengen. Eiklar mit einer Prise Salz aufschlagen und mit dem Mehl unter die Kürbismasse heben. Fülle auf Strudelteig verteilen, einrollen und auf ein gefettetes Backblech legen. Mit Butter bestreichen und mit Kürbiskernen bestreuen. Bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen.

vielen Dank an: http://www.rezeptesammlung.net

Ein Elefant stampft durch das Land – ein tolles Kinderlied

Von wem ist dieser schöne Text? Leider ist mir der Urheber/-in unbekannt – wenn Sie mehr wissen, bitte melden!

1.Ein Elefant stampft durch das Land.
Wohin er stampft ist wohlbekannt.
Nach Paderborn zu dem Herrn Schmidt,
und wenn du magst dann stampf doch mit.

Bein eins, Bein zwei, Bein drei, Bein vier,
so stampft das Elefantentier.
(mit den Füßen stampfen)

2. Ein Känguru kommt auch hinzu
Und sagt. „Nanu, wohin stampfst denn du?“
„Nach Paderborn zu dem Herrn Schmidt
und wenn du magst, dann stampf doch mit!“

„Das Stampfen fällt mir ziemlich schwer,
ich hopse lieber hinterher.
(vom Stuhl hochkommen und mit den Armen schwingen wie bei einem Sprung)

3. Ein Katzentier ist auch noch hier,
will mit zu dem Herrn Schmidt.
„Ich stampfe nicht, ich hopse nicht,
ich geh auf meine Weise.

Ganz leise schleichen Katzen,
auf ihren Weichen Tatzen.
(mit den Händen schleichende Bewegungen machen)

4. Ein Tausendfuß sagt: „Gott zum Gruß.
Ich will auch mit zum Herrn Schmidt.
Ihr seid so groß und ich so klein,
doch wird‘ ich nicht zu langsam sein.
Ich bin zwar nur so kleine,
habe aber 1000 Beine.

Und mit Trippel-Trappel, Trippel-Trappel,
Trippel-Trappel, zischt der Tausendfüßler ab.
(mit den Fingern über den Arm trippeln und dann die Hand mit einem Zisch nach vorne schleudern)

5. Und wie geht die Geschichte aus ?
Die vier die kommen an ein Haus,
da schaut ‚ne Frau zum Fenster raus
und sagt: „Herr Schmidt ist nicht Zuhaus`.
Und damit ist die Geschichte aus.“

Viel Spaß dabei!