Kinderpredigt

Ein Huhn und ein Hahn,
die Predigt geht an.
Ene Kuh und ein Kalb,
die Predigt ist halb.
Ein‘ Katz und ein‘ Maus,
die Predigt ist aus,
geht alle nach Haus
und haltet einen Schmaus.
Habt ihr was, so eßt es,
habt ihr nichts, vergeßt es,
habt ihr noch ein Stückchen Brot,
so teilt es mit der Not.
Habt ihr noch ein Brosamlein,
so streuet es den Vögelein.

Volksgut

Sommertraum

Sommertraum

Golddurchflammte Ätherwogen,
Schwerer Äste grüne Bogen,
Süss verwob’ne Träumerei’n …
Sommer, deine warmen Farben,
Helle Blumen, gold’ne Garben
Leuchten mir ins Herz hinein …

In dem Wald, dem dämm’rig düstern,
Hörst du’s rauschen, lispeln, flüstern,
Elfenmärchen – Duft und Schaum …?
Blumenkinder nicken leise,
Lauschen fromm der alten Weise
Von des Waldes Sommertraum …

Und der See, der windumfächelt
Lallend plätschert, sonnig lächelt,
Netzt das Schilf aus lauem Born …
Rosen blühen am Gelände,
Rosenglut, wo ich mich wende,
Und im Herzen tief ein Dorn …

Lisa Baumfeld
(1877-1897)

gefunden bei www.wortblume.de

Ein Maigedicht von Wilhelm Busch

Ein Maigedicht als Einstieg in den Tag.
Übrigens: Am 15. April jährte sich Wilhelm Buschs Geburt zum 175ten Mal.
Wer nicht mitfeiern konnte, es gibt schon 2008 wieder eine Chance, denn: am 8. Januar 2008 ist Buschs 100ter Todestages.

Sei mir gegrüßt, du lieber Mai

Sei mir gegrüßt, du lieber Mai,
mit Laub und Blüten mancherlei!

Seid mir gegrüßt, ihr lieben Bienen,
vom Morgensonnenstrahl beschienen!

Wie fliegt ihr munter ein und aus
in Imker Dralles Bienenhaus

und seid zu dieser Morgenzeit
so früh schon voller Tätigkeit.

Für Diebe ist hier nichts zu machen,
denn vor dem Tore stehn die Wachen.

Und all´ die wacker´n Handwerksleute
die hauen, messen stillvergnügt,

bis daß die Seite sich zur Seite
schön sechsgeeckt zusammenfügt.

Schau! Bienenlieschen in der Frühe
bringt Staub und Kehricht vor die Tür;

Ja! Reinlichkeit macht viele Mühe,
doch später macht sie auch Pläsier.

Wilhelm Busch

Weitere Infos, Gedichte, etc. von Wilhelm Busch unter:
www.wilhelm-busch-seiten.de
Wilhelm Busch im Sprücheportal
www.wilhelm-busch.de
www.wilhelm-busch-museum.de

Am 13. Mai 2007 ist Muttertag – brauchen Sie noch einen Spruch?

Hier noch ein paar Ideen für eine Karte, einen Brief, neumodisch auch eine Email oder SMS oder gar eine Anzeige zum Muttertag. So können Sie Ihrer geliebten Mutter / Mama sagen, wie sehr Sie sie lieben und ihr danken:

Weil Gott nicht überall sein konnte,
schuf er die Mutter!

Für die allerbeste Mutter, alles Liebe zum Muttertag von deinen …

Verfasser unbekannt

Für Mama XX:

Nur der Himmel kann belohnen,
was unsere liebe Mutter wert.
Dass er dir viele frohe Tage voll Glück
und Sonnenschein beschert,
erbitten wir aus vollem Herzen.
Und dass du ohne Scherzen
noch lang der Mittelpunkt in unserem leben bist!

Verfasser unbekannt

An meine Mutter

So gern hätt‘ ich ein schönes Lied gemacht,
Von deiner Liebe, deiner treuen Weise,
Die Gabe, die für andre immer wacht,
Hätt‘ ich so gern geweckt zu deinem Preise.

Doch wie ich auch gesonnen mehr und mehr,
Und wie ich auch die Reime mochte stellen,
Des Herzens Fluten rollten drüber her,
Zerstörten mir des Liedes zarte Wellen.

So nimm die einfach schlichte Gabe hin,
vom einfach ungeschmückten Wort getragen,
Und meine ganze Seele nimm darin;
Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen.

Annette von Droste-Hülshoff

Eine Mutter ist der einzige Mensch auf der Welt, der dich schon liebt, bevor er dich kennt.

Verfasser unbekannt

Du hast mir sehr, sehr viel gegeben, alleine dafür lohnt es sich zu leben. Ich wünsch Dir nun zum Muttertag das beste.

Verfasser unbekannt

Keine Weisheit, die auf Erden gelernt werden kann, vermag uns das zu geben, was ein Wort, ein Blick der Mutter gibt.

Wilhelm Raabe

Kurz und bündig, ehrlich klar:
Mutter, Du bist wunderbar!

Liebe Mutter,
Ich wünsch Dir Glück und Fröhlichkeit,
die Sonne soll Dir lachen,
Für heute und in alle Zeit,
will ich dir Freude machen.

Denn Muttertage, das ist wahr,
die sind an allen Tagen,
ich hab‘ Dich lieb das ganze Jahr,
das wollt ich Dir nur sagen

Verfasser unbekannt

Waschen, bügeln, kochen, putzen,
diesen Tag solltest du nutzen!
Lass doch mal die Arbeit sein,
und genieß‘ den Tag allein!

oder

Lass doch mal die Arbeit ruhn,
heut könn‘ sie auch andere tun!

Verfasser unbekannt

Es gibt so viele Mütter auf der Erde hier –
doch eine ist die beste und die gehört mir!

Verfasser unbekannt

Ein Tag im Kalenderjahr
gebührt dir Mami.
Dabei sollte man dich 365 Tage feiern!
Danke für die Karft und Liebe,
dein Sein und Geben:
Danke, dass es dich gibt!

Verfasser unbekannt

Liebe Mama,
was wäre ich ohne Dich?
Ganz einfach, ich wäre nicht!
Danke dass es Dich und damit auch mich gibt!

Achim Schmidtmann www.spruecheportal.de

Noch mehr Muttersprüche, Muttertagssprüche, Dankesworte und Muttertagsgedichte unter http://www.spruecheportal.de/muttersprueche.php!

Jäger und Hase

Jäger und Hase

Gestern abend ging ich aus,
ging wohl in den Wald hinaus;
saß ein Häslein in dem Strauch,
guckt mit seinen Äuglein ‚raus;
kommt das Häslein dicht heran,
daß mir’s was erzählen kann.

„Bist du nicht der Jägersmann,
hetzt auf mich die Hunde an?
Wenn dein Windspiel mit ertappt,
hast du, Jäger, mich erschnappt.
Wenn ich an mein Schicksal denk‘,
ich mich recht von Herzen kränk‘.“

„Armes Häslein, bist so blaß!
Geh dem Bauer nicht mehr ins Gras;
geh dem Bauer nicht mehr ins Kraut,
sonst bezahlst’s mit deiner Haut;
sparst dir manche Not und Pein,
kannst mit Lust ein Häslein sein!“

Volkslied

Unser Brot

Unser Brot

Als Körnlein gesät,
als Ähren gemäht,
gedroschen im Takt,
gesiebt und gehackt,
dann hurtig und fein
gemahlen vom Stein.
Geknetet und gut
gebräunt in der Glut,
so liegt’s duftend und frisch
als Brot auf dem Tisch.
Laßt uns, eh‘ wir’s brechen,
den Segen erst sprechen.

Volksgut

Schenken

Schenken

Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.

Joachim Ringelnatz (1883-1934)

gefunden im Guten Morgen Newsletter von © blueprints Team, http://www.blueprints.de

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