Zum Neuen Jahr – von Eduard Mörike

Wie heimlicherweise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füssen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen!
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!
In ihm sei’s begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, Dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!

Eduard Mörike

In der Christnacht

In der Christnacht

Ein Bettelkind schleicht durch die Gassen –
Der Markt lässt seine Wunder seh’n:
Lichtbäumchen, Spielzeug, bunte Massen.
Das Kind blieb traumverloren steh’n.

Aufseufzt die Brust, die leidgepresste,
Die Wimpern sinken tränenschwer.
Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste –
Ich weiß kein Leid, das tiefer wär‘.

Im Prunksaal gleißt beim Kerzenscheine
Der Gaben köstliches Gemisch,
Und eine reichgeputzte Kleine
Streicht gähnend um den Weihnachtstisch.

Das Schönste hat sie längst, das Beste,
Ihr Herz ist satt und wünscht nichts mehr.
Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste –
Ich weiß kein Leid, das tiefer wär‘.

Doch gält’s in Wahrheit zu entscheiden,
Wer des Erbarmens Preis verdient –
Ich spräch‘: Das ärmste von euch beiden
Bist du, du armes reiches Kind!

Ottokar Kernstock (1848-1928)

Ziele für 2012

Habt Ihr schon Ziele für 2012?

Nein?

Dann nutzt die nächste ruhige Viertelstunde – eine halbe wäre vielleicht noch besser.
Nehmt Stift und Papier zur Hand und schreibt ca. 10 Ziele auf, die Ihr unbedingt in 2012 erreichen wollt. Zu jedem Ziel notiert bitte auch das Datum, bis zu dem Ihr das Ziel erreichen wollt.

Die Ziele können ruhig aus dem Bauch kommen, sie müssen nicht bis ins Detail durchdacht sein. Das könnt Ihr dann später noch tun.

Nun ist es wichtig, dass Ihr diese Ziele an einen Ort hängt, wo Ihr sie immer sehen könnt.

Und dann kommt die wirkliche Herausforderung – Ziele erreichen! Yes we can!

Also ran ans Papier und aufgeschrieben!

Last Minute Geschenke

Jedes Jahr passiert es wieder, dass man Geschenke vergessen hat oder erst ganz kurz vor den Festtagen zum Einkaufen kommt und dann nicht mehr für alle fündig wird.

Zum Glück gibt es ja Geschenkgutscheine und zwar mittlerweile von fast allen Geschäften. Auch viele Städte bzw. Werbegemeinschaften in Städten bieten Gutscheine an, die den Vorteil haben, dass man Sie dann in verschiedenen Städten einlösen kann.

Gutscheinbücher z.B. von gutscheinbuch.de sind scheinbar nicht mehr so aktuell, aber es gibt sie noch und auch sie sind nette Geschenkideen, wenn die Beschenkten gerne essen gehen.

Auch Erlebnisgeschenke wie z.B. Baggerfahren, Ballonfahren, Heli-Skiing, etc. kann man kurzfristig buchen und man überreicht dann nur einen Gutschein für dieses besondere Ereignis.

Ganz schnell und einfach und im Notfalle auch an den Weihnachtstagen selbst durchführbar bietet es Amazon. Dort kann man die Geschenkgutscheine nämlich selbst ausdrucken.

St. Niklas

St. Niklas

Vater:
„Es wird aus den Zeitungen vernommen,
Daß der heilige St. Nikolaus werde kommen,
Aus Moskau, wo er gehalten werth,
Und als ein Heil’ger wird geehrt;
Er ist bereits schon auf der Fahrt,
Zu besuchen die Schuljugend zart,
Zu seh’n, was die kleinen Mägdlein und Knaben
In diesem Jahr gelernet haben
Im Beten, Schreiben, Singen und Lesen
Und ob sie sind hübsch fromm gewesen.

Er hat auch in seinem Sack verschlossen
Schöne Puppen, aus Zucker gegossen:
Den Kindern, welche hübsch fromm wären,
Will er solche schöne Sachen verehren.“

Das Kind ruft:
„Ich bitte dich, St. Niklas, sehr,
In meinem Hause auch einkehr.
Bring Bücher, Kleider und auch Schuh
Und noch viel schöne gute Sachen dazu,
So will ich lernen wohl,
Und fromm sein, wie ich soll.“

St. Niklas spricht, wenn er erscheint:
„Gott grüß euch, lieben Kinderlein!
Ihr sollt Vater und Mutter gehorsam sein!
So soll euch was Schönes bescheeret sein.
Wenn ihr aber das nicht tut,
So bring‘ ich euch den Stecken und die Rut‘.“ –

aus: Des Knaben Wunderhorn, erschienen 1806-08

Der Herbstwind (Heinrich Heine)

Der Herbstwind

Der Herbstwind rüttelt die Bäume,
Die Nacht ist feucht und kalt;
Gehüllt im grauen Mantel,
Reite ich einsam im Wald.

Und wie ich reite, so reiten
Mir die Gedanken voraus;
Sie tragen mich leicht und luftig
Nach meiner Liebsten Haus.

Die Hunde bellen, die Diener
Erscheinen mit Kerzengeflirr;
Die Wendeltreppe stürm ich
Hinauf mit Sporengeklirr.

Im leuchtenden Teppichgemache,
Da ist es so duftig und warm,
Da harret meiner die Holde
Ich fliege in ihren Arm.

Es säuselt der Wind in den Blättern,
Es spricht der Eichenbaum:
Was willst du, törichter Reiter,
Mit deinem törichten Traum?

Heinrich Heine, deutscher Dichter, 1797 – 1856

wiedergefunden im Newsletter von www.blueprints.de

Kinderhörbuch für die Autofahrt in die Herbstferien

Welche Eltern kennen das nicht: „Wie weit ist es noch? Sind wir bald da? Ich habe keine Lust mehr? Wann sind wir da? etc.“

Natürlich gibt es eine Vielzahl von Ideen, diese Langeweile und Ungeduld zu bekämpfen. Eine davon ist das Anhören von Hörspielen oder Hörbüchern. Nachdem wir die erste Zeit immer gewissen Geschichten 3-4x hören durften, suchen wir jetzt immer ganz gezielt vor jedem Urlaub nach einem längeren Hörspiel oder -buch, das für die ganze Familie interessant ist. Das ist zwar nicht so einfach, aber es ist viel besser als Benjamin Blümchen, Bibbi Blocksberg oder andere Geschichten in mehrfacher Wiederholung zu hören.

Auf einer der letzten längeren Fahrten haben wir „Törtel, die Schildkröte aus dem McGrün“ von Wieland Freund und Kerstin Meyer von Beltz gesprochen von Dietmar Bär mit sehr viel Vergnügen angehört. Die Geschichte handelt von der Schildkröte Törtel, die von ihrem Besitzer aus dem Auto geworfen wird, diesen Sturz aber zum Glück überlebt und dann ein neues spannendes Leben in der Freiheit erlebt. Als ausgesetztes Haustier und dazu noch als „nicht-einheimisches“ Tier wird ihr erst etwas Misstrauen von den anderen Wildtieren der Gegend entgegengebracht. Diese Wildtiere haben aber auch viele Vorbehalte gegenüber den Haustieren, die sich ihrer Meinung nach den Menschen anbiedern. Wie man an diesen kurzen Ausführungen schon sieht, bietet das Buch ein sehr schönes Bild unserer eigenen Gesellschaft, bleibt dabei aber immer kindgerecht und ist ab 5 Jahren zu empfehlen (Altersempfehlungen und ihre Umsetzung sind ja immer vom Kind abhängig).

Bei uns hat das Buch dazu geführt, dass alle sehr zufrieden und ohne es wirklich zu merken mehrere Stunden gefahren sind.

Weitere schöne Kinderhörbücher finden Sie unter www.hoermomente.de

Süßes oder Saures

Grusel, Horror, Grauen
und das vor Morgengrauen
in Oktoberes letzter Nacht
wird viel gefeiert und gelacht.

Mit schrecklichem Gesicht
voller Rot doch es blutet nicht,
mit scheußlichem Gesang
macht sogar den Träger bang.

So ziehen sie von Haus zu Haus,
und kommt dort jemand dann heraus,
und nicht die Türe sofort kallt,
„Süßes oder Saures“ laut erschallt.

Nun gilt es zu verschenken,
will man nicht auf sich lenken,
die Rache dieser wilden Bande,
nur so und das ist keine Schande.

Denn haben Sie etwas erhalten,
so lassen sie dann Frieden walten,
und gehen weiter ohne Taten
in Nachbars Garten.

Achim Schmidtmann