Verzichten – ein Fastengedicht

Verzicht, das ist das Wort der Zeit,
Verzicht, der uns wohl auch befreit,
Verzicht, wo wir die Fülle lieben,
Verzicht, vor unseren vielen Trieben,
Verzicht, das hilft sich zu besinnen,
Verzicht, von ganz tief da drinnen,
Verzicht, so finden wir zurück,
Verzicht, das ist ein Teil vom Glück.

Achim Schmidtmann

Aschermittwoch – ein Gedicht von Luise Hensel

Aschermittwoch

»Staub bist du und kehrst zum Staube,
Denk, o Mensch, an deinen Tod!«
Wohl, dies weiß ich, doch mein Glaube
Sieht ein ew’ges Morgenrot.

Sieht ein Land, wo Friedenspalmen
Um des Siegers Scheitel wehn,
Wo umrauscht von ihren Psalmen
Wir der Engel Chöre sehn.

Wo Maria, die Getreue,
Ihr geliebtes Kind uns zeigt,
Wo die Sehnsucht und die Reue
Nun ihr selig Ziel erreicht.

Wo der Vater mit dem Sohne
Und dem Heil’gen Geist zugleich
Thront auf einem ew’gen Throne,
Unaussprechlich herrlich, reich.

Wo wir den, der je gewesen,
Schauen, wie er ewig war.
O, dort wird mein Herz genesen,
O, dort wird mein Auge klar!

Wo verklärte Seelen streben,
Ihn, den Einz’gen, zu erhöhn,
Wo die sel’gen Märt’rer schweben,
Wo die reinen Jungfraun stehn.

Wo die zarte Magdalene
Selig ihm zu Füßen liegt,
Da der Reue bittre Träne
Ihr in Wonne längst versiegt.

Wo Johannes, der Geliebte,
Innig ihm am Herzen ruht.
Alles Kranke, einst Betrübte
Ruht in seines Schoßes Hut.

Wo die heil’gen Scharen wandeln,
Die das Kreuz den Weg gelehrt,
Die im Lieben, Dulden, Handeln
Hier sein Bild in sich verklärt. –

Wohl mir, daß er Staub einst werde,
Dieser Leib von Erd’ und Staub!
Meine Seele wird der Erde,
Wird dem Wurme nicht zum Raub.

Hauch ist sie aus Gottes Munde,
Und sie kehrt hinauf zum Licht.
Sei gesegnet, ernste Stunde,
Die einst meine Fessel bricht!

Sei gesegnet, stiller Hügel,
Der einst meine Asche deckt,
Bis das Wehn der Seraphflügel
Mich von langem Schlaf erweckt!

»Denn du Staub, du kehrst zum Staube
Bis zum neuen Morgenrot.«
So, ich weiß es, doch mein Glaube
Hebt mich über Grab und Tod.

Düsseldorf, 1820.

Luise Hensel (1798-1876)

Weiter Gedichte von Luise Hensel finden Sie unter www.luise-hensel.de.

Erleben Sie den Karneval einmal hautnah in der Karnevalshochburg Köln! Dort wird ordentlich gefeiert und geschunkelt! Bis zum Aschermittwoch. Denn dann ist alles vorbei!

Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart: Leck mich im Arsch!

Ein wunderbarer sechsstimmiger Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart:

Leck mich im Arsch!
Lasst uns froh sein!
Murren ist vergebens!
Knurren, Brummen ist vergebens,
Ist das wahre Kreuz des Lebens.
Drum lasst uns froh und fröhlich sein!

Leck mich im Arsch!
Dem Soldaten sein‘ Marsch.
Dem Bäcker sein Brot,
Dem Henker der Tod.
Ist des Kreuzes Sinn vergebens,
Freut Euch trotzdem Eures Lebens!

Bei wikipedia gibt es auch ein Midifile dazu 😉

Plagiate – schöne Zitate

Schöne Zitate zu Plagiaten findet man bei de.wikiquote.org und zwar:

„Die Bibliotheken füllen sich an mit Büchern, die Geister werden aber immer ärmer an Bildung. Man schreibt nicht mehr, man schreibt ab.“ – Des Girolamo Cardano von Mailand (1501-1576) italienischer Arzt und Mathematiker, Buergers von Bologna, eigene Lebensbeschreibung. Übertragen und eingeleitet von Hermann Hefele. Eugen Diederichs Jena 1914. S. 214 archive.org

„Wer? Ich – dein Plagiar? // Ich schämte mich fürwahr // Des off’nen Diebstahls sehr, // Doch des Gestohl’nen mehr.“ – Friedrich Haug (1761-1829), deutscher Schriftsteller, An Pusio. In: Epigrammatische Spiele. Zürich: Orell, Füßli und Comp., 1807, S. 52 books.google.com

Toll auch dieses Nietzsche Zitat:
„Copien. — Nicht selten begegnet man Copien bedeutender Menschen; und den Meisten gefallen, wie bei Gemälden, so auch hier, die Copien besser als die Originale.“ – Friedrich Nietzsche (1844-1900), deutscher Philosoph. Menschliches, Allzumenschliches. I, Aph. 294

Faschingsgedicht und Liebesgedicht von Heinrich Heine

Dieser Liebe toller Fasching,
Dieser Taumel unsrer Herzen,
Geht zu Ende, und ernüchtert
Gähnen wir einander an!

Ausgetrunken ist der Kelch,
Der mit Sinnenrausch gefüllt war,
Schäumend, lodernd, bis am Rande;
Ausgetrunken ist der Kelch.

Es verstummen auch die Geigen,
Die zum Tanze mächtig spielten,
Zu dem Tanz der Leidenschaft;
Auch die Geigen, sie verstummen.

Es erlöschen auch die Lampen,
Die das wilde Licht ergossen
Auf den bunten Mummenschanz;
Auch die Lampen, sie erlöschen.

Morgen kommt der Aschenmittwoch,
Und ich zeichne deine Stirne
Mit dem Aschenkreuz und spreche:
Weib, bedenke, daß du Staub bist.

Heinrich Heine (1797-1856)

Berliner Fasching von Kurt Tucholsky

Berliner Fasching

Nun spuckt sich der Berliner in die Hände
und macht sich an das Werk der Fröhlichkeit.
Er schuftet sich von Anfang bis zu Ende
durch diese Faschingszeit.

Da hört man plötzlich von den höchsten Stufen
der eleganten Weltgesellschaft längs
der Spree und den Kanälen lockend rufen:
„Rin in die Eskarpins!“

Und diese Laune, diese Grazie, weißte,
die hat natürlich alle angesteckt;
die Hand, die tagshindurch Satin verschleißte,
winkt ganz leschehr nach Sekt.

Die Dame faschingt so auf ihre Weise:
gibt man ihr einmal schon im Jahr Lizenz,
dann knutscht sie sich in streng geschlossnem Kreise,
fern jeder Konkurrenz.

Und auch der Mittelstand fühlts im Gemüte:
er macht den Bockbierfaßhahn nicht mehr zu,
umspannt das Haupt mit einer bunten Tüte
und rufet froh: »Juhu!«

Ja, selbst der Weise schätzt nicht nur die hehre
Philosophie: auch er bedarf des Weins!
Leicht angefüllt geht er bei seine Claire,
Berlin radaut, er lächelt …

Jeder seins.

Kurt Tucholsky (1890 – 1935)

Karnevalsgedicht von Wilhelm Busch

Karneval

Auch uns, in Ehren sei’s gesagt,
Hat einst der Karneval behagt,
Besonders und zu allermeist
In einer Stadt, die München heißt.
Wie reizend fand man dazumal
Ein menschenwarmes Festlokal,
Wie fleißig wurde über Nacht
Das Glas gefüllt und leer gemacht,

Und gingen wir im Schnee nach Haus,
War grad die frühe Messe aus,
Dann können gleich die frömmsten Frau’n
Sich negativ an uns erbau’n.

Die Zeit verging, das Alter kam,
Wir wurden sittsam, wurden zahm.
Nun sehn wir zwar noch ziemlich gern
Die Sach‘ uns an, doch nur von fern
(Ein Auge zu, Mundwinkel schief)
Durchs umgekehrte Perspektiv.

Wilhelm Busch (1832-1908)

Die Maske – ein Faschingsgedicht

Hinter ihr verbirgt man sich,
so erkennt dann keiner mich,

hinter ihr fühl ich mich frei,
vor Zank, Streit und Einerlei,

hinter ihr vermag ich sehen,
ohne selbst im Licht‘ zu stehen,

hinter ihr fühl ich mich wohl,
beim Tanz und lautem Gejohl,

hinter ihr habe ich viel Mut,
doch nicht immer tut das gut,

hinter ihr spreche ich jede an,
da bin ich ein ganz tapferer Mann,

doch stehst Du vor mir
dann zeige ich mich Dir!

Achim Schmidtmann

Witzalarm

ER: Schatz was machst du wenn ich im Lotto gewinne?
SIE: Ich nehme mir die Hälfte und hau ab!
ER: Astrein, ich habe 12 Euro gewonnen, hier sind 6 Euro und jetzt …. verzieh dich!!!

———————————————————————————-

Paula: „Nein Hans! Ich will erst nach der Heirat mit Dir schlafen…“
Hans: „Gut, dann ruf‘ mich an, wenn Du geheiratet hast.“

———————————————————————————-

Sie liegen auf der Couch: „So ein Partnertausch ist wirklich nicht ganz ohne.“
„Ja, aber ich wüsste schon gerne, was unsere Frauen gerade machen! “

———————————————————————————-

Fragt die eine Blondine die andere: „Was meinst Du, was ist weiter entfernt, London oder der Mond“?
Sagt die andere: „Haallloooooooo, siehst du London von hier aus?!

Glück ist …

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.

Glück ist Regen, wenn es heiß ist,
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.

Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.

Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.

Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.

Clemens Brentano (1778-1842)