Der erste Schnee von Friedrich Güll

Der erste Schnee

Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat’s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh‘ ,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.

Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll‘ rings herum.

Und der Schlot vom Nachbarhaus,
wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen,
hat ein weißes Müllerjöppchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht,
daß er just sein Pfeifchen schmaucht?

Und im Hof der Pumpenstock
hat gar einen Zottelrock
und die ellenlange Nase
geht schier vor bis an die Straße.
Und gar draußen vor dem Haus!
Wär‘ nur erst die Schule aus!

Aber dann, wenn’s noch so stürmt,
wird ein Schneemann aufgetürmt,
dick und rund und rund und dick,
steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ’nen Tiegel
und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee
und wir rings herum, juhe!

Ei, ihr lieben, lieben Leut‘,
was ist heut‘ das eine Freud´!

Friedrich Wilhelm Güll (* 1. April 1812 in Ansbach; † 24. Dezember 1879 in München)

Es ist Advent! von Friedrich Wilhelm Kritzinger

Es ist Advent!
Die Blumen sind verblüht im Tal,
Die Vöglein heimgezogen;
Der Himmel schwebt so grau und fahl,
Es brausen kalt die Wogen.
Und doch nicht Leid im Herzen brennt:
Es ist Advent!

Es zieht ein Hoffen durch die Welt,
Ein starkes, frohes Hoffen;
Das schließet auf der Armen Zelt
Und macht Paläste offen;
Das kleinste Kind die Ursach kennt:
Es ist Advent!

Advent, Advent, du Lerchensang
Von Weihnachtsfrühlingstunde!
Advent, Advent, du Glockenklang
Vom neuem Gnadenbunde!
Du Morgenstrahl von Gott gesendt!
Es ist Advent.

Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816-1890)

Adventslicht von Agnes Harder

Adventslicht

Ich bin das Lichtlein, das erwacht
in der dunklen Winternacht.
Die Menschen gingen so gebückt;
doch als das Lichtlein sie erblickt,
da wussten sie: es kommt die Zeit,
da werden alle Herzen weit,
und alle Augen werden hell,
und alle Füße laufen schnell;
denn mitten aus dem Winterleid
ersteht die liebe Weihnachtszeit.

Agnes Harder (1864-1939)

Lied im Advent von Matthias Claudius

Lied im Advent

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

Matthias Claudius (1740 – 1815)

Strom- und Gasanbieter wechseln

Wer hat es in den letzten Jahren nicht getan und zwar seinen Strom- und/oder Gasanbieter gewechselt. Man tut das aus den verschiedensten Gründen, meistens liegt es aber daran, dass man Geld sparen möchte.

In vielen Fällen ist der Wechsel dann aber doch aufwändiger als man denkt und man fragt sich im Nachhinein, ob es sich wirklich für eine kleine Ersparnis gelohnt hat. Außerdem müsste man eigentlich regelmäßig wechseln, um insbesondere auch die interessanten Wechslerboni in Anspruch zu nehmen. Oder man verzichtet darauf, weil es ja auch eigentlich nur Marketinggelder sind, um Neukunden zu gewinnen, sollte dann aber auch regelmäßig prüfen, ob der eigene Tarif noch zu den günstigeren gehört.

Schon länger gibt es Unternehmen, die dem Endkunden diese Wechselaufwände abnehmen. So ähnlich wie freie Versicherungsvertreter, die ihren Kunden auch (hoffentlich) die jeweils günstigsten Versicherungen anbieten und auch bei negativen Veränderungen zum Wechsel raten. Dabei stellt sich aber immer die Frage, wie diese für ihre Arbeit bezahlt werden.

Der folgende Anbieter (Service-Unternehmen) scheint mir da ein faires Angebot zu machen:
Mit Switchandsave jährlich flexibel und automatisch den besten und günstigsten Strom- und Gas-Tarif nutzen


Switchandsave schreibt auf seiner Website, dass sie keine Provisionen der Strom- und Gasanbieter erhalten, sondern vom Endkunden einen Prozentwert der Ersparnis erhalten. Das klingt für mich nach einem sehr guten Angebot. Wenn sie nun auch noch eine gute Auswahl an Strom- und Gasanbietern im Programm haben, dann denke ich, sollte man dieses Angebot mal testen.

Oktober

Zaudernde Nebel gehen ums Haus,
Der Herbsttag kleidet die Bäume aus.
Werde nicht bang, Geliebte mein,
Die Liebe schläft nicht mit den Bäumen ein.
Verlöschen im Garten die Blumen wie Funken,
Sind die Gärten wie Spuk versunken,
Werden die Tage dunkel und scheuer,
Dir wächst in meiner Kammer unersättliches Feuer.
In langen Nächten küsst es sich gut,
Verliebte haben den Sommer im Blut.

Max Dauthendey . 1867-1918

Christi Himmelfahrtstag

Was ist das für ein Himmelsblauen,
Und selbst die Wolken leuchten licht!
Empor, empor die Augen schauen
Mit Wehmut und mit Zuversicht.
Hält uns die Erde noch umschlossen,
Der friedenlose Lug der Welt;
Der Herr stieg auf, und glanzumflossen
Winkt uns als Heimat sein Gezelt.

Schau`auf von den geliebten Schätzen,
Die Diebe stehlen, Rost zerfrißt;
Sei geistigarm, die Not zu letzen,
Such` spendend, Herz, was ewig ist!
Du, Armer, auf uns Schweiß und Tränen,
Nach der Verachtung dieser Zeit.
Kommt für dein Mühen, für dein Sehnen
Der Reichtum süßer Seligkeit!

Du frohe Brust, Lust währt nicht lange,
Vollkommen nur ist Ewigkeit;
Du traurig Herz, warum so bange?
Gestillt wird auch das längste Leid!
Blüht diese Erde wie ein Garten
für dich, das Kind von Schuld und Tod,
Was wird Gottesliebende erwarten
Ein wonnefunkelnd Morgenrot!

Schau` auf vom Oelberg der Verklärung,
Der Oelberg ist`s ja auch vom Leid:
Dem einzig wird des Heil`s Gewährung.
Der treu gerungen in der Zeit.
Erst kam das Kreuz und dann die Krone,
Die nun vom Haupt des Siegers blinkt.
Willst du nur Rosen, da zum Hohne
Der Dornenkranz sein Haupt umschlingt?

Mein Wille nicht, o Herr, geschehe,
Dein Wille ja allein ist gut;
Führt auch der Pfad in herbes Wehe,
Wenn nur das Herz an deinem ruht!
Des Trostes Engel ist nicht ferne,
Wer treu dem Herrn, den läßt er nicht;
Du gingst voran, wir folgen gerne,
Und aus der Nacht entflutet Licht.

Franz Alfred Muth (1839-1890)

Karfreitagsgedicht

Karfreitag

Dies ist ein ernster Tag der Buße,
des Rückwärtsschauns, der Runzelstirn;
ich überdenke mir in Muße
die letzte Zeit in meinem Hirn.

Was war denn da? Vielleicht ein Sündenbabel?
Ein Teufelsdienst? Ein Satanskult?
Ein Hass, wie Kain einst Abel
den Bauch zersägt in himmlischer Geduld?

Ein Mord? Ein Diebstahl? Eine Lügenzunge?
Ein Feuerbrand-? Ach, gar nichts solcherlei.
Er war so brav, der gute dicke Junge,
und nur ein helles Mädchen war dabei.

Wir haben leider keine Kirchenglocken.
Und ohne sichtbar-güldenen Heiligenschein
Läut ich mir froh in blonden Locken
Mein ganz privates Ostern ein!

Kurt Tucholsky (1890-1935)

Nun singen wir das schöne Lied

Nun singen wir das schöne Lied auf Gottes weiter Erde:
Vom Jesulein, von Engelein, von Hirten bei der Herde!
Zu Bethlehem, der kleinen Stadt, war alles schon im Schlafen;
Die Hirtenschar im Felde war und wachte bei den Schafen.
Um Mitternacht, da schallt’s herab mit schönem Sang und Klange:
Der Himmel war wie rosenrot: Den Hirten wurde bange,
ein Engel kam. Der Engel sprach: „Ihr Hirten, seht mich gerne!
Zum Stalle geht, da findet ihr den König aller Sterne!“
Die Hirtenschar zum Stalle lief mit frohem Jubelschalle.
Ein Kindlein, so zart und fein, das fanden sie im Stalle.
Kein Wieglein, kein Bettchen war im kalten Stall zu sehen.
Im Krippchen lag das Kindelein, das Kind aus Himmelshöhen.
Das Kindelein war Gottessohn, der König aller Sterne.
Nun kommt’s herab vom Himmelsthron in jedem Jahr so gerne.

Heinrich Bone (1813-1893), deutscher Philologe und Pädagoge

Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen

Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen
und wecken Freude in allen Herzen.
Ihr lieben Eltern, in diesen Tagen,
was sollen wir singen, was sollen wir sagen?
Wir wollen euch wünschen zum heiligen Feste
vom Schönen das Schönste, vom Guten das Beste!
Wir wollen euch danken für alle Gaben
und wollen euch immer noch lieber haben.

Gustav Falke (1853-1916), deutscher Schriftsteller