Speyer Historisches Museum



Speyer Museum

Originally uploaded by achims.


In Speyer gibt es nach der tollen Piratenausstellung im letzten Jahr wieder eine sehr schöne Kinderausstellung und zwar zum Thema Ägypten. Schon der Titelzusatz „mit allen Sinnen“ verweist auf die Darstellungsart und genau so ist es.
Zwar ist die Ausstellungsfläche ein wenig kleiner, aber es gibt wieder sehr viel, was Kinder selbst entdecken und erleben können vom nachgemachten Sarkophag, den sie selbst öffnen können und bis zur Mumie entblättern bis zu Spielen der Ägypter, die man selbst spielen kann. Dazu gibt es jede Menge kleine Gefäße mit Gewürzen und anderen Essenzen, an denen man riechen kann.
Unseren Kindern gefiel wohl am besten das Nilschiff, auf dem man wunderbar herumklettern konnte, die Ladung neu verteilen oder auch steuern konnte.
Wenn Sie also mal in der Gegend sind – es lohnt sich – genaue Infos zu den Zeiten finden Sie unter:
http://museum.speyer.de/de/histmus/ausstellungen/aktuell/Das%20Alte%20Aegypten/

VHS, DVD und HDD in einem Gerät

Das ist es was ich suche und scheinbar ist das Produktspektrum sehr eingeschränkt.
Ich möchte nämlich weiterhin VHS-Kassetten abspielen, DVDs gucken (beschreiben) ist gar nicht so wichtig und Fernsehfilme auf Festplatt aufnehmen. Oder gibt es dafür noch andere und besser geeignete Produkte?

Gefunden habe ich aktuell nur folgende Systeme:
Panasonic DMR-EX 95 VEGS und
Toshiba RD-XV47

Allerdings liegt zwischen diesen Produkten ein Preisunterschied von ca. 250-300 Euro bzw. der Panasonic kostet ungefähr das doppelte vom Toshiba.
Ist er das wirklich wert? Und ist der Mehrwert für mich brauchbar?

Und dann gibt es noch den Funai HDR-A 2835 – der ist noch etwas günstiger als der Toshiba, aber ich habe fast keine Meinung zu ihm gefunden.

Daneben gibt es eine größere Anzahl VHS-DVD Kombis, aber eigentlich finde ich die Dreierkombination besonders interessant.

Wer kann mir dazu noch mehr sagen?

Die Suche

Die Suche

Im Garten versteckt,
hoffentlich nicht mit Schnee bedeckt
oder nass vom Regen
da hab ich was gegen.

Unter Busch und Strauch,
im Kompost auch,
vielleicht im frischen Gras
da findest Du was.

Guck auch in den Töpfen
und Bub(b)iköpfen
oder bei Harke und Spaten
am besten im ganzen Garten.

Und hast Du es gefunden,
nach endlosen Runden,
dann genieße es still
weil jeder es will.

Achim Schmidtmann

Kostenlose Drucker

Heute bin ich über ein Partnerprogramm für kostenlose Drucker bei superclix.de gestolpert. Was? Kostenlos? Ja, warum eigentlich auch nicht, denn eigentlich verdienen die Druckerhersteller ja mittlerweile auch in erster Linie mit den Druckerpatronen bzw. dem Toner. In diesem Fall, bei drucker-gratis.de, geht es aber nur um Toner, denn das Angebot umfasst, wenn ich nicht ein Gerät übersehen habe, nur Laserdrucker. Interessanterweise sprechen sie immer von Patronen, obwohl es sich bei Laserdruckern doch um Kartuschen handelt, oder?

Diese Laserdrucker bekommt man kostenlos gestellt, muss nur einen Basissatz Tonerkartuschen kaufen, dessen Preis natürlich auch nicht wirklich gering ist. Allerdings liegt er nach Angabe von drucker-gratis.de unter dem UVP des Gerätes bzw. Herstellers. Folgekosten sind dann der Neukauf von Tonerkartuschen, die man über drucker-gratis.de als wiederbefüllte Kartuschen dann aber auch preiswerter als vom Hersteller bekommt. Defekte der Geräte werden kostenlos repariert und für die Reparaturzeit wird sogar ein kostenloses Leihgerät zur Verfügung gestellt. Nach 24 Monaten darf man sich einen neuen Drucker aussuchen.

Wo ist hier der Haken? Oder gibt es einfach keinen Haken, da drucker-gratis.de sich gut über die Gewinnspanne bei den wiederbefüllten Tonerkartuschen finanzieren kann? Welche gewaltigen Summen verdienen dann erst die Hersteller?
Oder liegt es an der 24-monatigen Vertragsbindung?

Papier muss man natürlich noch selbst bezahlen.

Vielleicht sollte man es einfach mal testen!

Für mich stellt sich die Frage, wann uns kostenlose Kaffeemaschinen mit Pads oder Patronen oder Staubsauger – auch dort wird doch mehr mit den Staubsaugerbeuteln als mit den Geräten verdient – oder andere Geräte angeboten werden. Das dauert bestimmt nicht mehr lange, wenn sich dieses Konzept rechnet. Man muss natürlich davon ausgehen, dass die Kunden die Geräte gut behandeln, was bei geliehenen Geräten vielleicht schwieriger als bei eigenen ist.

Es hat sich scheinbar nicht gelohnt, denn die Seite gibt es nicht mehr!

Verzicht üben

Verzicht üben

Es ist nicht leicht,
auch wenn es ohne gut reicht
Wir wollen nicht verzichten,
wer wagt es da, zu richten.

Doch wer es tut,
dem gibt es Mut
und ganz viel Kraft,
ist es vollbracht.

Drum versuche es nur,
diese Art Kur,
ob Bier oder Wein,
lass es einfach sein.

Zum Osterfeste
gönn Dir dann nur das Beste,
aber genieße in Maßen
damit die Hosen noch passen.

Achim Schmidtmann

Bahnhofspreise – Bahnfahrererlebnisse

Trotz Fastenzeit musste ich mir heute auf dem Dortmunder Bahnhof etwas Süßes gönnen – Verzicht muss ich wirklich noch lernen. Dabei ist mir sonderbarerweise aufgefallen, dass eine Tafel Ritter Sport Schokolade im Ihr Platz Drogeriemarkt im Bahnhof 99 Cent kostet, während eine Tafel derselben Größe in den Automaten auf den Bahnsteigen nur 80 Cent kostet. Das ist immerhin ein Unterschied von über 20 Prozent – egal von wo man rechnet. Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die Automaten teurer sind, aber wenn man die Mitarbeiter und die Miete oder Pacht des Drogeriemarktes mit einrechnet – die ist sicherlich nicht wirklich gering – so kann man den Preisunterschied vielleicht verstehen. Das ist also wahrscheinlich ein spezieller Bahnhofspreis. Da lobe ich mir doch die Buchpreisbindung, sonst würden diese am Bahnhof auch mehr als sonstwo kosten.

Leider hatte ich heute kein Münzgeld dabei und der Automat akzeptiert nur dieses, so dass ich meine Cappuccino-Schokolade doch für 19 Cent mehr kaufen musste. Vielleicht habe ich damit ja die Arbeitsplätze im Drogeriemarkt ein wenig sicherer gemacht.

Es traf mich wie ein Schlag

… plötzlich und unerwartet ist ein Freund gestorben.
Erst kürzlich sprach ich noch auf einer Bahnfahrt mit ihm.
Er hatte Familie und viele Pläne.
Für mich war er immer ein Vorbild – nicht zuletzt durch seine Zielstrebigkeit und Gradlinigkeit.
Es schien so, als würde ihm alles gelingen, was er sich vornahm.
Trotz dieser Erfolge blieb er immer „auf dem Boden“ und war nie abgehoben.
Mir gab er gute Tipps und war jederzeit offen für ein Gespräch.
Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass ich ihn hier nicht wiedersehen werde.
Der Gedanke an ihn macht mich sehr sehr traurig.

Trostgründe für die unglücklichen, die am 29sten Februar geboren sind von Georg Christoph Lichtenberg

Folgenden Text widme ich allen, die heute am 29.2.2008 Geburtstag haben. Die Jüngeren benötigen vielleicht Trost – die Älteren freuen sich, dass sie seltener Geburtstag haben und somit langsamer älter werden :).

Trostgründe für die unglücklichen, die am 29sten Februar geboren sind

Georg Christoph Lichtenberg

Man mag sagen, was man will, so ist ein Mensch, der nur alle vier Jahre einen Geburtstag hat, immer kein Mensch wie andere. Ja, einer der in seinem Leben der Geburtstage zu wenige hat, kommt mir in mancher Rücksicht nicht viel glücklicher vor, als die weitläufige Klasse von armen Teufeln, die der Väter zu viele haben; denn was ist dem unsterblichen Wesen, das in uns wohnt, angenehmer als zu sehen, ja unter der Hand auch wohl gar zu schmecken und zu riechen, daß sich außer ihm noch Wesen derselben Art seiner Existenz und seines Lebens freuen? Wäre auch die Freude dieser Wesen nicht immer die aufrichtigste, wovon man wohl Beispiele hat, gut, so ist es nicht minder angenehm zu sehen, daß diese Wesen es doch nötig finden müssen, so zu tun, als freuten sie sich. Jene aufrichtige Freude verrät zwar Liebe, das ist wahr; die nicht aufrichtige dafür aber Furcht und Respekt, die in sehr vielen Fällen unendlich mehr wert sind. Von diesen Freudenbezeichnungen nun verliert das unglückliche Geschöpf, das am 29sten Februar geboren ist, nach einer leichten Berechnung, in seinem Leben wenigstens bare 75 Prozent in Vergleich mit andern Menschen. Das ist etwas hart. Es sei nun das, was eingebüßt wird, ein Wunsch in Prosa, ein Carmen oder ein wirkliches Gedicht; es seien Bänder, Blumen, Kuchen, Feuerwerke, Illuminationen und Kanonaden, so sind immer die 75 Prozent davon weg wie weggeblasen. Ja, die Sache kann sehr wichtig werden. Gesetzt, der Unglückliche sei der Regent eines Reichs oder einer Stadtschule, der das Recht hat, freiwillige Geschenke an seinem Geburtstage zu erpressen, wie kann ein solcher ein Geschenk verlangen, das an einem Tage zahlbar ist, der in drei Jahren gegen eins gar nicht existiert? Sind die 29sten Februare in Jahren, wo dieser Monat nur 28 hat, also nicht die wahren Calendae graecae (griechische Kalenden – bezeichnet scherzhaft den Nimmermehrstag, weil es im griechischen Kalender im Gegensatz zum römischen keine Calenden gab)? Ja, wenn die griechischen Calendae bloß ein poetisches Nichts sind, wofür sich sublime, antiquarische Pedanterei diesen artigen Ausdruck schuf, so sind die 29sten Februare dreimal in vier Jahren ein wahres, solides, prosaisches Nichts des gemeinen Lebens und der alltäglichen Haushaltung; das ist ganz was anderes. Von jenem spricht man, und dieses fühlt man. – Das Bisherige galt bloß das Physische bei dieser Verkürzung; von der moralischen Seite ist der Verlust noch sehr viel größer. Denn, da jeder Mensch bekanntlich an seinem Geburtstage sich irgend etwas künftig zu tun oder zu lassen ernstlich vornimmt, z. B., wie D. Johnson, künftig früher aufzustehen oder die Bibel im nächsten Jahre ganz gewiß durchzulesen oder, wie jene Dame, keinen Branntwein mehr zu trinken; so kommt ein solcher Mensch natürlich auch um alle diese heilsamen Entschließungen, und man weiß wohl, wie es mit der Ausführung steht, wenn man gar nicht einmal zur Entschließung kommen kann. – Aber der Neujahrstag, sagt man, bleibt ihnen doch noch. – Das ist keine Antwort, den Neujahrstag haben die gewöhnlichen Menschen auch, also den 75 Prozenten geht auch hier nichts ab. Ja, was endlich das Traurigste ist, so wird dieses Unheil, wie manches andere, das uns dieses Jahrhundert zugeführt hat, ebenfalls gegen das Ende desselben ärger. Wenn nämlich das Jahr 1796 vorbei ist (das letzte Schaltjahr in diesem Jahrhundert), so haben wir in acht Jahren keines wieder. Also ein Kind, das den 29. Februar 1796 geboren würde und etwa den 28. Februar 1804 stürbe, wäre acht Jahre alt geworden, ohne einen einzigen wahren Geburtstag erlebt zu haben, den kümmerlichen etwa ausgenommen, an dem es geboren worden ist, der gar nicht in Rechnung kommen darf und kann und in dem wahren Gratulantensinn des Worts kein eigentlicher Geburtstag ist. – Doch nun nicht eine Silbe weiter in diesem Ton, der, wie wir selbst fühlen, schon zu lange gehalten worden ist. Wir würden dieses lächerliche Thema gar nicht berührt haben, wenn nicht die Frage: wann soll ein am 29. Februar Geborner seinen Geburtstag feiern, in einem berühmten Journal ziemlich ernstlich aufgeworfen und – unbeantwortet geblieben wäre. Hier ist die Antwort und der Trost:

Der Mensch wird zwar an einem gewissen Tage, an einem gewissen Datum geboren, allein sein Eintritt in die Welt, sein erster Atemzug ist das Werk eines Augenblicks. In diesem Punkt von Zeit steht die Sonne in einem gewissen Punkt der Eklipik (Erdbahnebe). Er wird also genau ein Jahr alt sein, wenn die Sonne das nächste Mal wieder in demselben Punkt der Eklipik steht, und der bürgerliche Tag, in welchen jener Zeitpunkt fällt, ist der Geburtstag des Menschen im eigentlichen Verstande, er heiße nun übrigens im Kalender, wie er wolle. Dieses ist, dünkt mich, sehr klar. Das Problem: wann soll ich meinen Geburtstag feiern, wenn ich am 29. Februar geboren bin, wird also auf folgende Weise vollkommen aufgelöst werden und, im Rezept- und Problemlösungsstil abgefaßt, etwa so lauten:

1) Laß dir die Sekunde, Minute oder die Stunde deiner Geburt sagen, oder nimm den Tag aus dem Kirchenbuch. Weil du aber doch nicht den ganzen Tag über geboren worden bist, so mußt du im letzten Fall etwas Bestimmtes annehmen, z. B. die Mitte des Tages, also mittags um zwölf.

2) Suche in einem astronomischen Kalender für das Jahr deiner Geburt den Ort der Sonne (ihre Länge) für diesen Zeitpunkt. Kannst du ihn selbst berechnen, so ist es desto besser, alsdann würdest du aber eine so einfältige Frage vermutlich gar nicht tun.

3) Suche ebenfalls im Kalender von dem Jahre, da du deinen Geburtstag feiern willst, den Tag, da die Sonne genau dieselbe Länge hat, dieser Tag ist dein Geburtstag, er heiße nun wie er wolle. Wenn du so verfährst, so wirst du etwas bemerken, das dich frappieren wird, vorausgesetzt, daß du von der Sache, wovon hier die Rede ist, gar nichts verstehst, nämlich, daß du, wenn du auch an jedem andern Tage, z. B. den 1. Mai, geboren wärest, du dennoch deinen Geburtstag unter gewissen Umständen zuweilen den 30. April, zuweilen den 2ten Mai feiern müßtest, und daß selbst die Geburtstage der höchsten Potentaten öfters ganz falsch gefeiert werden, und folglich der am 29sten Februar Geborne nicht gerade immer der einzige ist, der seinen Geburtstag an einem andern Monatstage feiern muß als dem, den ihm die gewöhnliche Methode anweist. Dieses gründet sich auf dem Umstand, daß das Jahr nicht numero rotundo aus 365 Tagen, sondern ungefähr aus 365 Tagen und 6 Stunden besteht, wir aber bei unseren bürgerlichen Geschäften uns unmöglich mit solchen Brüchen von Tagen abgeben können. Daher geht es denn auch wirklich dem Jahr selbst nicht besser als uns und den hohen Potentaten. Seine Geburtsstunde wenigstens wird dreimal unter vieren falsch gefeiert. Man freut sich oft über den Tod des alten Jahres mit Jubel, wenn es wirklich noch 18 Stunden schmachtet, und gratuliert dem neuen 18 Stunden vorher, ehe es geboren wird u. s. w. Folgende Tabelle wird völlig hinreichen, den zu leiten, der, am 29sten Februar geboren, an seinem Geburtstage gern so schmausen wollte, daß von seiten des Kalenders nichts dagegen eingewendet werden kann.

Wer am 29sten Februar morgens um 12 Uhr geboren ist, feiert seinen Geburtstag oder eigentlich Geburtsstunde, das nächste Jahr den 28. Februar morgens um 6,
das 2te Jahr den 28. Februar mittags um 12,
das 3te Jahr den 28. Febr. abends um 6,
das 4te Jahr den 29. Februar um 12 des Morgens.

Am 29. Februar um 6 des Morgens geboren:
das 1ste Jahr den 28. Februar um 12 des Mittags,
das 2te Jahr den 28. Februar um 6 des Abends,
das 3te Jahr den 28. Februar um 12 des Nachts oder den ersten März,
das 4te Jahr den 29. Februar um 6 des Morgens.

Am 29. Februar um 12 mittags geboren:
das 1ste Jahr den 28. Febr. um 6 des Abends,
das 2te Jahr den 28. Febr. um 12 des Nachts oder am ersten März,
das 3te Jahr den ersten März um 6 Uhr des Morgens,
das 4te Jahr den 29sten Februar um 12 des Mittags.

Am 29. Februar abends um 6 geboren:
das 1ste Jahr den 28. Februar nachts um 12 oder am ersten März,
das 2te Jahr den 1. März um 6 des Morgens,
das 3te Jahr den 1. März um 12 mittags,
das 4te Jahr den 29. Februar um 6 des Abends.

Man sieht hieraus, daß man seine Geburtsstunde, wodurch der Geburtstag bestimmt wird, jedes Jahr um 6 Stunden später feiern muß, so lange bis das Schaltjahr die Sache wieder ins Gleichgewicht bringt. Nun noch ein paar Worte für das Jahr 1800, das kein Schaltjahr sein wird. Ein Kind, das z. B. den 29. Februar 1796 nachts um 11 Uhr geboren würde, muß nach dieser Regel im Jahr 1803 seine Geburtsstunde sogar den 2ten März abends um 5 Uhr feiern. Warum das Jahr 1800, auch das 1900, kein Schaltjahr sein wird, sondern erst das 2.000 wieder (vorausgesetzt, daß sonst alles beim alten bleibt), wollen wir im Kalender für das Jahr 1800 erklären. Man wird aber sehr viel besser tun, es bis dahin selbst zu lernen. Nun das Resultat ist kurz. Will man seinen Geburtstag oder vielmehr die Stunde nur jedesmal alsdann feiern, wenn Datum und Tageszeit zugleich eintreffen, so kann sie jeder Mensch überhaupt nur alle vier Jahre einmal richtig feiern. Der am 29sten Februar Geborne verfährt also sehr richtig, wenn er seinen Geburtstag bald den 28. Februar bald den ersten März feiert. Der Unwissende glaubt, er irre, da er doch nicht irrt. Der an einem andern Tage Geborne, der ihn nach dem Datum feiert, irrt oft wirklich, allein es merkt es niemand. So kommt es also auch hier wie bei tausend andern Vorfällen des Lebens auf Lage und Umstände an. Nachdem diese günstig sind oder ungünstig, kann man bald mit allen seinen Irrtümern für weise und bald mit aller seiner Weisheit für ein gar irriges Schaf gehalten werden.

Quellen: http://gutenberg.spiegel.de/ und http://www.computus.de/lichtenberg/trostgruende.html

Theelied – von Ludwig Uhland

Theelied.

Ihr Saiten, tönet sanft und leise,
Vom leichten Finger kaum geregt!
Ihr tönet zu des Zartsten Preise,
Des Zartsten, was die Erde hegt.

In Indiens mythischem Gebiete,
Wo Frühling ewig sich erneut,
O Thee! du selber eine Mythe,
Verlebst du deine Blüthezeit.

Nur zarte Bienenlippen schlürfen
Aus deinen Kelchen Honig ein,
Nur bunte Wundervögel dürfen
Die Sänger deines Ruhmes sein.

Wann Liebende zum stillen Feste
In deine duft’gm Schatten fliehn,
Dann rührest leise du die Aeste
Und streuest Blüthen auf sie hin.

So wächsest du am Heimathstrande,
Vom reinsten Sonnenlicht genährt.
Noch hier in diesem fernen Lande
Ist uns dein zarter Sinn bewährt.

Denn nur die holden Frauen halten
Dich in der mütterlichen Hut;
Man sieht sie mit dem Kruge walten,
Wie Nymphen an der heil’gen Fluth.

Den Männern will es schwer gelingen,
Zu fühlen deine tiefe Kraft;
Nur zarte Frauenlippen dringen
In deines Zaubers Eigenschaft.

Ich selbst, der Sänger, der dich feiert,
Erfuhr noch deine Wunder nicht;
Doch was der Frauen Mund betheuert,
Ist mir zu glauben heil’ge Pflicht.

Ihr aber möget sanft verklingen,
Ihr meine Saiten, kaum geregt!
Nur Frauen können würdig singen
Das Zartste, was die Erde hegt.

Weitere Gedichte von Ludwig Uhland finden Sie unter www.uhland-gedichte.de.

Generation doof – ein neuer Bestseller aber

Das Buch mit diesem Titel von Stefan Bonner und Anne Weiss ist aktuell ein Bestseller. Gelesen habe ich es leider noch nicht, plane ich aber noch.

Allerdings stellt sich mir schon beim Titel die Frage: Erwarten wir vielleicht einfach zu viel von unseren Kindern bzw. der aktuellen Kindergeneration?

Sicherlich konnte die Generation meiner Großeltern eine Vielzahl von Gedichten aufsagen, was ich bei meinem Opa auch immer bewundert habe. Und auch meine Eltern haben noch sehr viel mehr über deutsche Geographie gelernt als ich, aber was haben sie auch alles nicht gelernt oder nicht lernen müssen. Und dabei meine ich aber nicht nur das schulische Lernpensum, was auf jeden Fall zugenommen hat bzw. sehr viel weiter geht als früher (insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern, der Mathematik und Informatik), sondern auch das, was heutige Generationen für das normale tägliche Leben lernen müssen. Ihre Umwelt ist einfach mit sehr viel mehr Reizen erfüllt, als das noch vor einigen Jahren uns besonders vor einigen Jahrzehnten war. Nicht zuletzt ist das natürlich auch der Fall durch die Vielzahl an elektronischen Geräten und Spielzeugen im täglichen Leben.

Warum aber empfinden wir die aktuelle Generation vielleicht als doof? Weil bei unserer Ausbildung noch andere Schwerpunkte gesetzt wurden und wir immer unser Wissen und nicht unser Unwissen vergleichen. Denn sicherlich würden wir eine Vielzahl von Themenbereichen finden, in denen die aktuelle Generation uns etwas voraus hat.

Die häufig sehr plakativ in den Medien aufgeführten Vergleiche bzw. Tests beziehen sich nämlich meistens auf das sogenannte Allgemeinwissen und es werden oft geographische Kenntnisse abgefragt. Oder man bezieht sich bei der Beurteilung auf Rechtschreibschwächen. Gehen diese aber vielleicht nicht auch auf geänderte Lehrformen und insbesondere eine andere Schwerpunktsetzung zurück. Man sollte vorher z.B. mal genau vergleich, was Grundschulkinder heute lernen – welche Themenbereiche, welche Umfänge, welche Detailtiefe – und was wurde ihnen noch vor 30 Jahren gelehrt.

Nach Durchsicht der Rezensionen auf Amazon.de werde ich mir das Buch wohl doch nicht anschaffen oder auf jeden Fall vorher noch mal ein wenig in ihm blättern (das Schöne am Offline-Bücherkaufen!).

Empfehlen kann ich aber das Buch „Ökonomie 2.0“ von Norbert Häring und Olaf Storbeck. Dort wird u.a. auch das Thema Intelligenz heutiger Kinder behandelt und die Autoren kommen zu folgendem Urteil: „… Oder können unsere Kinder einfach mehr als wir im gleichen Alter? Sind sie klüger? Aller Wahrscheinlichkeit nach ist Letzteres der Fall. Es ist nämlich erwiesen, dass die Intelligenzquotienten von Generation zu Generation kräftig steigen. …“ (Kapitel 5 – Jenseits von Pisa, Lieber Papa gib doch zu, dass ich klüger bin als du.).

Das würde ja meine vorherige These unterstreichen.

Was denken Sie zu diesem Thema?