Bahnfahrer 11.5.07

Ich muss heute noch von meinen Bahnerlebnissen von Freitag berichten. Ohne etwas Böses zu ahnen, ging ich Freitag gegen 16:15 zur S-Bahnhaltestelle Dortmund Universität. Dort hatte sich bereits eine große Menge von Studierenden und weiteren Mitreisenden eingefunden, um ihren Heimweg anzutreten. Um 16:19 sollte die S-Bahn eigentlich kommen, doch ungefähr zur selben Uhrzeit kam eine Durchsage, die darauf hinwies, dass ein umgefallener Baum verhindere, dass die S-Bahn käme und man bitte auf die Busverbindungen ausweichen solle. Es herrschten wirklich starke Windböen an diesem Tag, die ich allerdings bei der Arbeit im Gebäude noch nicht mitbekommen hatte.

Das ließ sich keiner zweimal sagen und so strömte die Menge zur nächsten Bushaltestelle. Dort fiel einem dann noch mal auf, wie viele Menschen in so eine S-Bahn gehen und wie wenige nur in einen Bus. Obwohl einige Mitreisende per Handy versuchten, sich abholen zu lassen, versuchten dann immer noch ca. 100 von ihnen in den nächsten Bus einzusteigen, was natürlich völlig unmöglich war.
Man kann nun darüber spekulieren, ob die Bahn bis zu diesem Zeitpunkt bereits den örtlichen Verkehrsbetrieben hätte Bescheid sagen müssen, damit diese einen oder mehrere Zusatzbusse hättenn einrichten können. Wirtschaftlich gesehen, ist das für die Verkehrsbetriebe sicherlich völlig uninteressant, wenn die Bahn ihnen dafür keine Entschädigung gibt. Ich habe aber keine Ahnung, ob es einen derartigen Ausgleich gibt. Ich selbst bin nicht in denn Bus gekommen und nachdem ich 20 Minuten später wieder auf dem Weg zur S-Bahn – eine andere Fahrmöglichkeit gab es für mich in dieser Zeit nicht – erneut eine große Menschenmenge aus dem S-Bahn „Schacht“ kommen sah, rief ich ein Taxi. 11 Euro hat mich die Fahrt zum Hauptbahnhof gekostet. Das ist mehr als die Hälfte meines (durch Bahncard) verbilligten Bahntickets.
Natürlich kann die Bahn für Wetterkapriolen nichts. Allerdings fragt man sich, ob nach den Erfahrungen von Kyril überhaupt noch Bäume so stehen dürften, dass sie den Bahnbetrieb gefährden oder auch nur behindern können?
Weiterhin frage ich mich, ob die Ansage am Bahnsteig nicht auch schon etwas früher und dann alle paar Minuten hätte kommen können oder war das Ereignis gerade erst geschehen?
Außerdem hätte die Ansage auch noch mehr Hinweise für Ausweichmöglichkeiten geben können. Vielleicht wäre es auch möglich gewesen, kurzfrisitig ein oder zwei Extrabusse einzusetzen. Ich wäre auch gerne bereit gewesen ein paar Euro dafür zu geben, da ich nun über die Taxikostenn ja noch sehr viel mehr bezahlt habe.
Mir fällt immer wieder auf, obwohl ich schon jahrelang Bahn fahre, verstehe ich die Organisation und Abfolge der Ereignisse immmer noch nicht ganz.

Bahnfahrer

Seit ich nun in Dortmund arbeite, stellt sich wieder die Frage, ob die Bahn nicht das bessere Verkehrsmittel ist. Das will ich nun testen.
So habe ich mich heute morgen nach Scharmede aufgemacht – ich hatte gehört, dass man dort kostenlos direkt an der Bahn parken kann, was auch richtig war – und habe von dort aus die Fahrt angetreten. Leider hatte ich dort dann gleich das erste unschöne Erlebnis und zwar war der Fahrkartenautomat kaputt. Um sicher zu gehen, habe ich gleich die angegeben Hotline angerufen, die nicht kostenlos ist, sondern 9 Cent die Minute kostet – sehr sonderbar, da ich der Bahn doch damit einen Dienst tue! – bin dort aber nur in die Warteschleife gelangt und habe gleich wieder aufgelegt. Dann gab es noch einen SOS-, Behinderten- und Info-Schalter, den ich erst nicht wagte zu drücken, aber dann doch. Dort hatte ich auch schnell eine Verbindung und der Herr sagte mir, dass ich heute bereits der 15 Melder sei (!) und die richtigen Stellen informiert seien. Na ja, mal sehen, wann der Automat wieder repariert ist. Eine Mitreisende meinte nur: „Nicht schon wieder!“. An der Haltestelle gibt es dann ein nettes Plakat, das darauf hinweist, dass das Nachlösen im Zug nur Kulanz der Bahn sei und eigentlich 40 Euro koste. Nun bin ich sehr gespannt, was passiert, wenn doch ein Schaffner vorbeikommt. Ich habe einen im Zug gesucht, aber keinen gefunden und den Zugführer kann man nicht kontaktieren, da sein Bereich vollständig abgegrenzt ist. Nun ich lass mich überraschen. Ich bin auch gespannt, wie voll es noch wird – jetzt bin ich gerade im Geseke und es ist 8:36. Der Zug kam in Scharmede übrigens ca. 2 Minuten zu spät an – das ist zu verkraften. Mal sehen, wie die Verspätung in Hamm aussieht.
So, jetzt bin ich in Dortmund angekommen. Ich habe zwar in Hamm wohl einen anderen Anschluss als den geplanten genommen, aber das war dann auch nicht problematisch. Mal sehen, wie es weiter geht.