Die Liebe gleichet dem April – von Emanuel Geibel

Die Liebe gleichet dem April
Bald Frost, bald fröhliche Strahlen,
Bald Blüten im Herzen, in Thalen,
Bald stürmisch und bald still:
Bald heimliches Ringen und Sehnen,
Bald Wolken, Regen und Thränen,
Im ewigen Schwanken und Wähnen,
Wer weiß, was werden will.

Emanuel Geibel (1815-1884)

Ein Maigedicht von Wilhelm Busch

Ein Maigedicht als Einstieg in den Tag.
Übrigens: Am 15. April jährte sich Wilhelm Buschs Geburt zum 175ten Mal.
Wer nicht mitfeiern konnte, es gibt schon 2008 wieder eine Chance, denn: am 8. Januar 2008 ist Buschs 100ter Todestages.

Sei mir gegrüßt, du lieber Mai

Sei mir gegrüßt, du lieber Mai,
mit Laub und Blüten mancherlei!

Seid mir gegrüßt, ihr lieben Bienen,
vom Morgensonnenstrahl beschienen!

Wie fliegt ihr munter ein und aus
in Imker Dralles Bienenhaus

und seid zu dieser Morgenzeit
so früh schon voller Tätigkeit.

Für Diebe ist hier nichts zu machen,
denn vor dem Tore stehn die Wachen.

Und all´ die wacker´n Handwerksleute
die hauen, messen stillvergnügt,

bis daß die Seite sich zur Seite
schön sechsgeeckt zusammenfügt.

Schau! Bienenlieschen in der Frühe
bringt Staub und Kehricht vor die Tür;

Ja! Reinlichkeit macht viele Mühe,
doch später macht sie auch Pläsier.

Wilhelm Busch

Weitere Infos, Gedichte, etc. von Wilhelm Busch unter:
www.wilhelm-busch-seiten.de
Wilhelm Busch im Sprücheportal
www.wilhelm-busch.de
www.wilhelm-busch-museum.de