Paderborn-Berlin und zurück

Aufgrund der aktuell hohen Benzinpreise möchte ich mal ein kleines Rechenexempel aufstellen.
Was kostet es mit verschiedenen Verkehrsmitteln von Paderborn nach Berlin zu gelangen und wie teuer ist es?

Als Startpunkt wähle ich Paderborn Hauptbahnhof und als Zielpunkt Berlin Hauptbahnhof – das ist eine klare Verfälschung, denn bei der Bahnreise machen erst die Übergänge zwischen Zügen und anderen Verkehrsmitteln die große Veränderung. Am besten würde ich also eine zufällige Adresse in Paderborn und eine zufällige in Berlin heraussuchen – wie geht das am besten?

Scheint gar nicht so einfach zu sein. Also starte ich mal mit dem Hauptbahnhof.

PKW
Wenn wir von 30 Cent pro Kilometer ausgehen und die Strecke nach Google Maps 428 km lang ist, kostet das 12840 Cent, also 128,40 Euro. Die Dauer wird mit 4 Stunden und 7 Minuten angegeben.

Bahn
Mit der Bahn kostet es 85 Euro (einfache Strecke ohne Sparpreise oder Bahncard – Sparpreis bei früher Buchung ab ca. 49 Euro) und dauert knapp 4 Stunden.

Natürlich könnte man auch fliegen vom Flughafen Paderborn-Lippstadt nach Berlin Tegel via München mit Lufthansa oder via Nürnberg mit Air Berlin, das kostet ab 188 Euro aufwärts (Hin- und Rückflug) und dieser Preis ist auch nur möglich, wenn man es weit im Vorraus, also ca. 2 Monate, bucht. Die Flugzeit beträgt zwar jeweils nur ca. 2 Stunden aber aufgrund des Zwischenstopps muss mit einer Gesamtreisedauer von ca. 5 Stunden gerechnet werden.

Ab Bielefeld kann man auch mit dem Berlin Linien Bus nach Berlin fahren – Kosten ca. 56 Euro und es dauert ca. 5 Stunden.

Was sagt uns das nun?
Alles ist eine Frage der Zeit, die man spendieren will und des genauen Abfahrts- und Zielortes. Wenn man nämlich in Berlin eine Adresse anpeilt, die nur schlecht bis gar nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, so kann es dann durcht Taxikosten noch sehr teuer werden. Ist es allerdings ein zentraler Ort, so kann sich die Bahnfahrt lohnen.

Generell gilt natürlich, dass 4 Stunden Autofahren sehr ermüdend sind und natürlich auch mit nicht geringen Gefahren verbunden. 4 Stunden Zug fahren dagegen kann man gut zum Arbeiten nutzen.

Nicht betrachtet habe ich bisher die Mitfahrzentrale sie bietet Fahrten nach Berlin ab 25 Euro. Das kann super sein, aber derartige Fahrten können bei einem unbekannten Fahrer/Fahrerin auch unangenehm sein.

Bahnfahrer 11.5.07

Ich muss heute noch von meinen Bahnerlebnissen von Freitag berichten. Ohne etwas Böses zu ahnen, ging ich Freitag gegen 16:15 zur S-Bahnhaltestelle Dortmund Universität. Dort hatte sich bereits eine große Menge von Studierenden und weiteren Mitreisenden eingefunden, um ihren Heimweg anzutreten. Um 16:19 sollte die S-Bahn eigentlich kommen, doch ungefähr zur selben Uhrzeit kam eine Durchsage, die darauf hinwies, dass ein umgefallener Baum verhindere, dass die S-Bahn käme und man bitte auf die Busverbindungen ausweichen solle. Es herrschten wirklich starke Windböen an diesem Tag, die ich allerdings bei der Arbeit im Gebäude noch nicht mitbekommen hatte.

Das ließ sich keiner zweimal sagen und so strömte die Menge zur nächsten Bushaltestelle. Dort fiel einem dann noch mal auf, wie viele Menschen in so eine S-Bahn gehen und wie wenige nur in einen Bus. Obwohl einige Mitreisende per Handy versuchten, sich abholen zu lassen, versuchten dann immer noch ca. 100 von ihnen in den nächsten Bus einzusteigen, was natürlich völlig unmöglich war.
Man kann nun darüber spekulieren, ob die Bahn bis zu diesem Zeitpunkt bereits den örtlichen Verkehrsbetrieben hätte Bescheid sagen müssen, damit diese einen oder mehrere Zusatzbusse hättenn einrichten können. Wirtschaftlich gesehen, ist das für die Verkehrsbetriebe sicherlich völlig uninteressant, wenn die Bahn ihnen dafür keine Entschädigung gibt. Ich habe aber keine Ahnung, ob es einen derartigen Ausgleich gibt. Ich selbst bin nicht in denn Bus gekommen und nachdem ich 20 Minuten später wieder auf dem Weg zur S-Bahn – eine andere Fahrmöglichkeit gab es für mich in dieser Zeit nicht – erneut eine große Menschenmenge aus dem S-Bahn „Schacht“ kommen sah, rief ich ein Taxi. 11 Euro hat mich die Fahrt zum Hauptbahnhof gekostet. Das ist mehr als die Hälfte meines (durch Bahncard) verbilligten Bahntickets.
Natürlich kann die Bahn für Wetterkapriolen nichts. Allerdings fragt man sich, ob nach den Erfahrungen von Kyril überhaupt noch Bäume so stehen dürften, dass sie den Bahnbetrieb gefährden oder auch nur behindern können?
Weiterhin frage ich mich, ob die Ansage am Bahnsteig nicht auch schon etwas früher und dann alle paar Minuten hätte kommen können oder war das Ereignis gerade erst geschehen?
Außerdem hätte die Ansage auch noch mehr Hinweise für Ausweichmöglichkeiten geben können. Vielleicht wäre es auch möglich gewesen, kurzfrisitig ein oder zwei Extrabusse einzusetzen. Ich wäre auch gerne bereit gewesen ein paar Euro dafür zu geben, da ich nun über die Taxikostenn ja noch sehr viel mehr bezahlt habe.
Mir fällt immer wieder auf, obwohl ich schon jahrelang Bahn fahre, verstehe ich die Organisation und Abfolge der Ereignisse immmer noch nicht ganz.