Der beliebteste Jungenname 2010: Christian?

Nachdem Horst in der Beliebtheit weiter gesunken ist, wäre beinah Norbert wieder modern geworden, aber nun scheint doch Christian das Rennen zu machen. Mir würde natürlich auch Joachim sehr gefallen, aber der hat doch wohl nur Chancen fürs Mittelfeld.

Nicht vergessen sollte ich natürlich Ursula, beim Mädchennamenranking Lena knapp auf der Spur.

Natürlich auch zu Christian noch ein paar Fakten:
Christian ist der Bekennername der frühen Christen (christianus sum = ich bin ein Christ). Eine Bedeutung von Christian ist “Anhänger Christi”. Der griechische Ursprung des Namens bedeutet “der Gesalbte”. Namenstag haben die Träger dieses Namens am 12. November. 2009 war Christian bei beliebte-vornamen.de aber nur auf Platz 90.

So ein Gewitter wie gestern Abend …

Das war ein Blitzen und Donnern, so etwas kenne ich gar nicht aus dem Beschaulichen Ostwestfalen.

Aber Joachim Ringelnatz hat 1923 ein wunderschönes Gedicht über Gewitter (oder?) geschrieben, das ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Gewitter

Oben in den Wolken krachte der Donner.
Am Ufer des Indischen Ozeans balzte ein Kind.
Würde der Mond noch monder, die Sonne noch sonner,
So würden die Menschen vielleicht noch drehlicher, als sie schon sind.

Tausend Menschen lachten und weinten;
Sechs von dem Tausend wußten, warum;
Zwei von den sechsen aber meinten
Von sich selber, sie seien eigentlich dumm.

Breite Straße filmte mir vorbei,
Links und rechts mit Lichtern und Reflexen
Fechtend und mit Worten und Geschrei.
Helle Nacht ergoß sich brausend.

Und ich grüßte ehrfurchtsvoll die zwei.
Und ich beugte staunend mich den sechsen.
Kniete, echt und bettelnd, vor dem Tausend.

Vor dem Grand Hotel zu den Drei Mohren
Kreiste jämmerlich ein Hund und schiß.
Nebenbei, von irgendwem verloren,
Lag ein künstliches Gebiß.
Doch ich räusperte und spie,
Und ich rotzte,
Bis ich einer weichen Phantasie
Würdig trotzte.

Und zur gleichen Zeit mag ein Kommis
(Elegante Kleidung – sauber – Schaf)
Auf dem Teppich heiß gestammelt haben,
Einer, der vom lieben Gott was wollte,
Was das Hauptbuch und den nächsten Tag betraf;

Dachten andere an Schützengraben.

Denn der Donner grollte.

Joachim Ringelnatz . 1883 – 1934

Schenken

Schenken

Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.

Joachim Ringelnatz (1883-1934)

gefunden im Guten Morgen Newsletter von © blueprints Team, http://www.blueprints.de

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