Es ist Advent! von Friedrich Wilhelm Kritzinger

Es ist Advent!
Die Blumen sind verblüht im Tal,
Die Vöglein heimgezogen;
Der Himmel schwebt so grau und fahl,
Es brausen kalt die Wogen.
Und doch nicht Leid im Herzen brennt:
Es ist Advent!

Es zieht ein Hoffen durch die Welt,
Ein starkes, frohes Hoffen;
Das schließet auf der Armen Zelt
Und macht Paläste offen;
Das kleinste Kind die Ursach kennt:
Es ist Advent!

Advent, Advent, du Lerchensang
Von Weihnachtsfrühlingstunde!
Advent, Advent, du Glockenklang
Vom neuem Gnadenbunde!
Du Morgenstrahl von Gott gesendt!
Es ist Advent.

Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816-1890)

In der Christnacht

In der Christnacht

Ein Bettelkind schleicht durch die Gassen –
Der Markt lässt seine Wunder seh’n:
Lichtbäumchen, Spielzeug, bunte Massen.
Das Kind blieb traumverloren steh’n.

Aufseufzt die Brust, die leidgepresste,
Die Wimpern sinken tränenschwer.
Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste –
Ich weiß kein Leid, das tiefer wär‘.

Im Prunksaal gleißt beim Kerzenscheine
Der Gaben köstliches Gemisch,
Und eine reichgeputzte Kleine
Streicht gähnend um den Weihnachtstisch.

Das Schönste hat sie längst, das Beste,
Ihr Herz ist satt und wünscht nichts mehr.
Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste –
Ich weiß kein Leid, das tiefer wär‘.

Doch gält’s in Wahrheit zu entscheiden,
Wer des Erbarmens Preis verdient –
Ich spräch‘: Das ärmste von euch beiden
Bist du, du armes reiches Kind!

Ottokar Kernstock (1848-1928)

Arbeitstitel fürs Kind

Gerade habe ich bei neobooks.com gelesen: „Aber so wenig Sie Ihrem Kind einen „Arbeitstitel“ geben und ihm „irgendwas“ anziehen, sollten Sie dies mit Ihrem Buch bei der Veröffentlichung auf neobooks tun.“

Was, das stimmt doch gar nicht. Natürlich gibt es Arbeitstitel für Kinder und schon allein deswegen, weil man im Vorfeld das Geschlecht noch nicht kennt oder auch nicht verraten möchte (natürlich beim ungeborenen Kind). Ein neutraler „Arbeitstitel“ erleichtert so die Kommunikation sehr, da man dann nicht immer über „das Kind“ sprechen muss.

Untergekommen sind mir dabei bisher folgende Arbeitstitel: Pünktchen, Wurm/Würmchen, Krümel, Murkel, Horst-Maria, Kugel, Untermieter, Projekt Klapperstorch, Würmli, Zwerg, Ableger, Mini-me, Menschlein, Peanut, Treffer, Wobbel, Genie

Manchmal kommen die Eltern auch beim Betrachten der Ultraschallaufnahmen spontan auf einen Arbeitstitel.

Aber es ist natürlich auch nur ein Arbeitstitel und sobald der Krümel auf der Welt ist, sollte dieser Titel verschwinden und einem echten Namen weichen. Tipps zur Benennung ihres Kindes finden Sie unter www.maennlein-oder-weiblein.de.

Glück ist …

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.

Glück ist Regen, wenn es heiß ist,
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.

Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.

Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.

Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.

Clemens Brentano (1778-1842)

Kennen Sie das Lied „Stern über Betlehem“?

Es ist mir vorhin in den Sinn gekommen und ich fragte ich, von wem es wohl ist.

Der Komponist ist Alfred Hans Zoller, der am 6. Oktober 1928 in Neu-Ulm geboren wurde und am 14. Oktober 2006 in Reutti bei Neu-Ulm starb. Er war ein Komponist, Jazzpianist, Kantor und Organist.
Ab 1956 war er Organist, 1960 auch Kantor in Reutti bei Neu-Ulm tätig. Dort gründete er die „St. Margret Singers“, einen Gospelchor, der mit dazu beitrug, dass Elemente des Jazz und der „Schwarzen Musik“ in deutschen evangelischen Gottesdiensten Verbreitung und Anerkennung fanden. Er komponierte zahlreiche Neue Geistliche Lieder u.a. auch „Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg“ ein ganz wunderbares Weihnachtslied.

Hier der Liedtext:

Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg
Alfred Hans Zoller

Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg,
führ uns zur Krippe hin, zeig wo sie steht;
leuchte du uns voran, bis wir dort sind,
Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind!

Stern über Bethlehem, bleib bei uns stehn.
Du sollst den steilen Pfad vor uns her gehen!
Führ uns zu Stall und zu Esel und Rind;
Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind!

Stern über Bethlehem, nun bleibst du stehn
und lässt uns alle das Wunder hier sehn,
das da geschehen, was niemand gedacht,
Stern über Bethlehem, in dieser Nacht!

Stern über Bethlehem, wir sind am Ziel,
denn dieser arme Stall bringt doch so viel!
Du hast uns hergeführt, wir danken dir.
Stern über Bethlehem, wir bleiben hier!

Hier finden Sie auch die Noten zum Lied: http://www.weihnachtsseiten.de/weihnachtslieder/noten-und-texte/stern-ueber-bethlehem-zeig-uns-den-weg/home.html

Amerika

Amerika, du Land der Träume,
Du Wunderwelt, so lang so breit,
Wie schön sind deine Kokosbäume,
Und deine rege Einsamkeit!

Mit deinen blau und roten Vögeln,
Mit deinem stolzen Blumenmeer,
Mit deinen tausend Schiff‘ und Segeln,
Von denen voll dein weites Meer.

Mit deinen smaragdgrünen Blättern,
Mit deiner duftig kühlen Nacht,
Zu nahn dir auf des Schiffes Brettern,
Dran hab als Kind ich schon gedacht!

Trotz deiner prächtig bunten Schlangen,
Trotz deiner heißen Sonnenglut
Gild dir mein eifriges Verlangen,
Das mächtig nun und nimmer ruht!

Friederike Kempner 1836-1904