Wem viel gegeben wird,

Wem viel gegeben wird, von dem wird viel verlangt.
Johann Gottfried Herder (1744-1803)

Herder hat damit sicherlich weder unsere heutigen Topmanager noch die Fußballnationalspieler gemeint, aber auf beide trifft es zu.
Hoffen wir, dass die Fußballer das Beste daraus machen.

Von Herder ist auch dieses Zitat:
„Die zwei größten Tyrannen der Erde: der Zufall und die Zeit.“

Möge also der deutschen Mannschaft heute der Zufall zu Hilfe kommen und die Zeit nicht davon laufen.

Schutzengel

Schutzengel gibt’s für jedermann,
nur glauben viele nicht daran.
Und auch der beste Engel quält
sich nutzlos, wo Vertrauen fehlt.

Verfasser unbekannt

Lieber Schutzengel,
denk an mich,
ich brauche Dich so bitterlich,
denn ohne Dich bin ich allein
und fühle mich unendlich klein,
die Welt um mich ist dann ganz dunkel,
nur ab und an ein bös Gemunkel,
der Wind wird kalt und rauh,
und ich bleib in meinem Bau.

Doch stehst Du mir bei,
ist es mit der Angst vorbei.
Alles ist wieder hell und warm
an Deinem Arm.

Achim Schmidtmann

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Zum Thema Nutzen der Alten für die Arbeitswelt

habe ich folgendes tolle und mir bisher ganz unbekannte Sprichwort gefunden:

Was ein alter Mensch im Sitzen sieht, sieht ein junger nicht im Stehen.

Deutsches Sprichwort

„In der Jugend lernt

„In der Jugend lernt, im Alter versteht man.“ – Marie von Ebner-Eschenbach, Aphorismen

Literatur zu und von Marie von Ebner-Eschenbach:

Krambambuli Krambambuli, Marie von Ebner-Eschenbach, Bibliothek der Provinz, 3852520975

Aphorismen (Insel-Bücherei) Aphorismen (Insel-Bücherei), Marie von Ebner-Eschenbach, Insel, Frankfurt, 3458085432

Die Liebe hat immer Recht. Hundert Worte von Marie Ebner-Eschenbach (Hundert Worte) Die Liebe hat immer Recht. Hundert Worte von Marie Ebner-Eschenbach (Hundert Worte), Marie von Ebner-Eschenbach, Neue Stadt, 3879965498

Das Gemeindekind (Reclam Universal-Bibliothek) Das Gemeindekind (Reclam Universal-Bibliothek), Marie von Ebner-Eschenbach, Reclam, Ditzingen, 3150080568

Krambambuli und andere Erzählungen (Reclam Universal-Bibliothek) Krambambuli und andere Erzählungen (Reclam Universal-Bibliothek), Marie von Ebner-Eschenbach, Reclam, Ditzingen, 3150078873

Aphorismen (Reclam Universal-Bibliothek) Aphorismen (Reclam Universal-Bibliothek), Marie von Ebner-Eschenbach, Reclam, Ditzingen, 3150084555

Jahrbuch für verstehende Tiefenpsychologie und Kulturanalyse: Literaturpsychologie: Essays über Nestroy – Heine – Gontscharow – Thomas Mann – Kafka – Marie von Ebner-Eschenbach: Bd 8/9, Josef Rattner, Institut f. Tiefenpsychologie, 3921836115

Dorf- und Schloßgeschichten (Insel-Taschenbücher) Dorf- und Schloßgeschichten (Insel-Taschenbücher), Marie von Ebner-Eschenbach, Insel, Frankfurt, 3458329722

Meistererzählungen. Mit einem Anhang: Aphorismen und Erinnerungen (Manesse Bibliothek der Weltliteratur) Meistererzählungen. Mit einem Anhang: Aphorismen und Erinnerungen (Manesse Bibliothek der Weltliteratur), Marie von Ebner-Eschenbach, Manesse-Verlag, 3717511041

Krambambuli/Die Totenwacht Krambambuli/Die Totenwacht, Marie von Ebner-Eschenbach, Argon Verlag, 3866103557

Erziehung ist nicht das Anfüllen eines Eimers

Erziehung ist nicht das Anfüllen eines Eimers,
sondern das Entfachen eines Feuers.

von William Butler Yeats (1865-1939), irischer Dramatiker, Lyriker und Essayist

Ein tolles Zitat, leider geben Lehrpläne und Curricula meistens nicht wirklich die Möglichkeit, ein Feuer zu entfachen. Und teilweise fehlt auch einfach der Brennstoff, um ein Feuer zu entfachen. Aber ab und an gelingt es ja noch jemanden zum Brennen oder besser zu brennendem Interesse zu bringen.

Kennen Sie William Butler Yeats? Nein, dann hier ein paar Literaturlinks, um ihn kennen zu lernen:

Die geheime Rose Die geheime Rose, William Butler Yeats, Suhrkamp, 3518014331

Die Gedichte Die Gedichte, William Butler Yeats, Luchterhand Literaturverlag, 363087214X

Liebesgedichte. Liebesgedichte., William Butler Yeats, Luchterhand Literaturverlag, München, 363062006X

Vier Dubliner. Wilde, Yeats, Joyce und Beckett Vier Dubliner. Wilde, Yeats, Joyce und Beckett, Richard Ellmann, Suhrkamp, 3518403079

Vier Dubliner. Wilde, Yeats, Joyce und Beckett. Vier Dubliner. Wilde, Yeats, Joyce und Beckett., Richard Ellmann, Suhrkamp, 3518391844

Liebesgedichte. ( Sammlung Luchterhand im DTV)., William Butler Yeats, DTV Deutscher Taschenbuch, 3423612185

Eine Vision, William Butler Yeats, , 3881671188

Ein Morgen grünes Gras Ein Morgen grünes Gras, William Butler Yeats, Luchterhand Literaturvlg., 3630869823

Die Ästhetik der Leiblichkeit: W. B. Yeats, Die Moderne und das Andere der Vernunft, Philipp H Wolf, WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, 388476067X

Irisches Theater I. William Butler Yeats, John Millington Synge., Klaus Völker, DTV Deutscher Taschenbuch, 3423068299

Hochzeitsdialog und was daraus 7 Jahre später wird

Sorry Teigfladen, aber das musste ich einfach klauen:

Vor der Hochzeit:

Sie: Ciao Bernhard!
Er: Na endlich, ich habe schon so lange gewartet!
Sie: Möchtest Du, dass ich gehe?
Er: NEIN! Wie kommst du darauf? Schon die Vorstellung ist schrecklich für
mich!
Sie: Liebst Du mich?
Er: Natürlich! Zu jeder Tages- und Nachtzeit!
Sie: Hast Du mich jemals betrogen?
Er: NEIN! Niemals! Warum fragst Du das?
Sie: Willst Du mich küssen?
Er: Ja, jedes Mal, wenn ich Gelegenheit dazu habe!
Sie: Würdest Du mich jemals schlagen?
Er: Bist Du wahnsinnig? Du weißt doch wie ich bin!
Sie: Kann ich Dir voll vertrauen?
Er: Ja.
Sie: Schatzi…

Sieben Jahre nach der Hochzeit…Text einfach von unten nach oben lesen!

Die Suche

Die Suche

Im Garten versteckt,
hoffentlich nicht mit Schnee bedeckt
oder nass vom Regen
da hab ich was gegen.

Unter Busch und Strauch,
im Kompost auch,
vielleicht im frischen Gras
da findest Du was.

Guck auch in den Töpfen
und Bub(b)iköpfen
oder bei Harke und Spaten
am besten im ganzen Garten.

Und hast Du es gefunden,
nach endlosen Runden,
dann genieße es still
weil jeder es will.

Achim Schmidtmann

Verzicht üben

Verzicht üben

Es ist nicht leicht,
auch wenn es ohne gut reicht
Wir wollen nicht verzichten,
wer wagt es da, zu richten.

Doch wer es tut,
dem gibt es Mut
und ganz viel Kraft,
ist es vollbracht.

Drum versuche es nur,
diese Art Kur,
ob Bier oder Wein,
lass es einfach sein.

Zum Osterfeste
gönn Dir dann nur das Beste,
aber genieße in Maßen
damit die Hosen noch passen.

Achim Schmidtmann

Trostgründe für die unglücklichen, die am 29sten Februar geboren sind von Georg Christoph Lichtenberg

Folgenden Text widme ich allen, die heute am 29.2.2008 Geburtstag haben. Die Jüngeren benötigen vielleicht Trost – die Älteren freuen sich, dass sie seltener Geburtstag haben und somit langsamer älter werden :).

Trostgründe für die unglücklichen, die am 29sten Februar geboren sind

Georg Christoph Lichtenberg

Man mag sagen, was man will, so ist ein Mensch, der nur alle vier Jahre einen Geburtstag hat, immer kein Mensch wie andere. Ja, einer der in seinem Leben der Geburtstage zu wenige hat, kommt mir in mancher Rücksicht nicht viel glücklicher vor, als die weitläufige Klasse von armen Teufeln, die der Väter zu viele haben; denn was ist dem unsterblichen Wesen, das in uns wohnt, angenehmer als zu sehen, ja unter der Hand auch wohl gar zu schmecken und zu riechen, daß sich außer ihm noch Wesen derselben Art seiner Existenz und seines Lebens freuen? Wäre auch die Freude dieser Wesen nicht immer die aufrichtigste, wovon man wohl Beispiele hat, gut, so ist es nicht minder angenehm zu sehen, daß diese Wesen es doch nötig finden müssen, so zu tun, als freuten sie sich. Jene aufrichtige Freude verrät zwar Liebe, das ist wahr; die nicht aufrichtige dafür aber Furcht und Respekt, die in sehr vielen Fällen unendlich mehr wert sind. Von diesen Freudenbezeichnungen nun verliert das unglückliche Geschöpf, das am 29sten Februar geboren ist, nach einer leichten Berechnung, in seinem Leben wenigstens bare 75 Prozent in Vergleich mit andern Menschen. Das ist etwas hart. Es sei nun das, was eingebüßt wird, ein Wunsch in Prosa, ein Carmen oder ein wirkliches Gedicht; es seien Bänder, Blumen, Kuchen, Feuerwerke, Illuminationen und Kanonaden, so sind immer die 75 Prozent davon weg wie weggeblasen. Ja, die Sache kann sehr wichtig werden. Gesetzt, der Unglückliche sei der Regent eines Reichs oder einer Stadtschule, der das Recht hat, freiwillige Geschenke an seinem Geburtstage zu erpressen, wie kann ein solcher ein Geschenk verlangen, das an einem Tage zahlbar ist, der in drei Jahren gegen eins gar nicht existiert? Sind die 29sten Februare in Jahren, wo dieser Monat nur 28 hat, also nicht die wahren Calendae graecae (griechische Kalenden – bezeichnet scherzhaft den Nimmermehrstag, weil es im griechischen Kalender im Gegensatz zum römischen keine Calenden gab)? Ja, wenn die griechischen Calendae bloß ein poetisches Nichts sind, wofür sich sublime, antiquarische Pedanterei diesen artigen Ausdruck schuf, so sind die 29sten Februare dreimal in vier Jahren ein wahres, solides, prosaisches Nichts des gemeinen Lebens und der alltäglichen Haushaltung; das ist ganz was anderes. Von jenem spricht man, und dieses fühlt man. – Das Bisherige galt bloß das Physische bei dieser Verkürzung; von der moralischen Seite ist der Verlust noch sehr viel größer. Denn, da jeder Mensch bekanntlich an seinem Geburtstage sich irgend etwas künftig zu tun oder zu lassen ernstlich vornimmt, z. B., wie D. Johnson, künftig früher aufzustehen oder die Bibel im nächsten Jahre ganz gewiß durchzulesen oder, wie jene Dame, keinen Branntwein mehr zu trinken; so kommt ein solcher Mensch natürlich auch um alle diese heilsamen Entschließungen, und man weiß wohl, wie es mit der Ausführung steht, wenn man gar nicht einmal zur Entschließung kommen kann. – Aber der Neujahrstag, sagt man, bleibt ihnen doch noch. – Das ist keine Antwort, den Neujahrstag haben die gewöhnlichen Menschen auch, also den 75 Prozenten geht auch hier nichts ab. Ja, was endlich das Traurigste ist, so wird dieses Unheil, wie manches andere, das uns dieses Jahrhundert zugeführt hat, ebenfalls gegen das Ende desselben ärger. Wenn nämlich das Jahr 1796 vorbei ist (das letzte Schaltjahr in diesem Jahrhundert), so haben wir in acht Jahren keines wieder. Also ein Kind, das den 29. Februar 1796 geboren würde und etwa den 28. Februar 1804 stürbe, wäre acht Jahre alt geworden, ohne einen einzigen wahren Geburtstag erlebt zu haben, den kümmerlichen etwa ausgenommen, an dem es geboren worden ist, der gar nicht in Rechnung kommen darf und kann und in dem wahren Gratulantensinn des Worts kein eigentlicher Geburtstag ist. – Doch nun nicht eine Silbe weiter in diesem Ton, der, wie wir selbst fühlen, schon zu lange gehalten worden ist. Wir würden dieses lächerliche Thema gar nicht berührt haben, wenn nicht die Frage: wann soll ein am 29. Februar Geborner seinen Geburtstag feiern, in einem berühmten Journal ziemlich ernstlich aufgeworfen und – unbeantwortet geblieben wäre. Hier ist die Antwort und der Trost:

Der Mensch wird zwar an einem gewissen Tage, an einem gewissen Datum geboren, allein sein Eintritt in die Welt, sein erster Atemzug ist das Werk eines Augenblicks. In diesem Punkt von Zeit steht die Sonne in einem gewissen Punkt der Eklipik (Erdbahnebe). Er wird also genau ein Jahr alt sein, wenn die Sonne das nächste Mal wieder in demselben Punkt der Eklipik steht, und der bürgerliche Tag, in welchen jener Zeitpunkt fällt, ist der Geburtstag des Menschen im eigentlichen Verstande, er heiße nun übrigens im Kalender, wie er wolle. Dieses ist, dünkt mich, sehr klar. Das Problem: wann soll ich meinen Geburtstag feiern, wenn ich am 29. Februar geboren bin, wird also auf folgende Weise vollkommen aufgelöst werden und, im Rezept- und Problemlösungsstil abgefaßt, etwa so lauten:

1) Laß dir die Sekunde, Minute oder die Stunde deiner Geburt sagen, oder nimm den Tag aus dem Kirchenbuch. Weil du aber doch nicht den ganzen Tag über geboren worden bist, so mußt du im letzten Fall etwas Bestimmtes annehmen, z. B. die Mitte des Tages, also mittags um zwölf.

2) Suche in einem astronomischen Kalender für das Jahr deiner Geburt den Ort der Sonne (ihre Länge) für diesen Zeitpunkt. Kannst du ihn selbst berechnen, so ist es desto besser, alsdann würdest du aber eine so einfältige Frage vermutlich gar nicht tun.

3) Suche ebenfalls im Kalender von dem Jahre, da du deinen Geburtstag feiern willst, den Tag, da die Sonne genau dieselbe Länge hat, dieser Tag ist dein Geburtstag, er heiße nun wie er wolle. Wenn du so verfährst, so wirst du etwas bemerken, das dich frappieren wird, vorausgesetzt, daß du von der Sache, wovon hier die Rede ist, gar nichts verstehst, nämlich, daß du, wenn du auch an jedem andern Tage, z. B. den 1. Mai, geboren wärest, du dennoch deinen Geburtstag unter gewissen Umständen zuweilen den 30. April, zuweilen den 2ten Mai feiern müßtest, und daß selbst die Geburtstage der höchsten Potentaten öfters ganz falsch gefeiert werden, und folglich der am 29sten Februar Geborne nicht gerade immer der einzige ist, der seinen Geburtstag an einem andern Monatstage feiern muß als dem, den ihm die gewöhnliche Methode anweist. Dieses gründet sich auf dem Umstand, daß das Jahr nicht numero rotundo aus 365 Tagen, sondern ungefähr aus 365 Tagen und 6 Stunden besteht, wir aber bei unseren bürgerlichen Geschäften uns unmöglich mit solchen Brüchen von Tagen abgeben können. Daher geht es denn auch wirklich dem Jahr selbst nicht besser als uns und den hohen Potentaten. Seine Geburtsstunde wenigstens wird dreimal unter vieren falsch gefeiert. Man freut sich oft über den Tod des alten Jahres mit Jubel, wenn es wirklich noch 18 Stunden schmachtet, und gratuliert dem neuen 18 Stunden vorher, ehe es geboren wird u. s. w. Folgende Tabelle wird völlig hinreichen, den zu leiten, der, am 29sten Februar geboren, an seinem Geburtstage gern so schmausen wollte, daß von seiten des Kalenders nichts dagegen eingewendet werden kann.

Wer am 29sten Februar morgens um 12 Uhr geboren ist, feiert seinen Geburtstag oder eigentlich Geburtsstunde, das nächste Jahr den 28. Februar morgens um 6,
das 2te Jahr den 28. Februar mittags um 12,
das 3te Jahr den 28. Febr. abends um 6,
das 4te Jahr den 29. Februar um 12 des Morgens.

Am 29. Februar um 6 des Morgens geboren:
das 1ste Jahr den 28. Februar um 12 des Mittags,
das 2te Jahr den 28. Februar um 6 des Abends,
das 3te Jahr den 28. Februar um 12 des Nachts oder den ersten März,
das 4te Jahr den 29. Februar um 6 des Morgens.

Am 29. Februar um 12 mittags geboren:
das 1ste Jahr den 28. Febr. um 6 des Abends,
das 2te Jahr den 28. Febr. um 12 des Nachts oder am ersten März,
das 3te Jahr den ersten März um 6 Uhr des Morgens,
das 4te Jahr den 29sten Februar um 12 des Mittags.

Am 29. Februar abends um 6 geboren:
das 1ste Jahr den 28. Februar nachts um 12 oder am ersten März,
das 2te Jahr den 1. März um 6 des Morgens,
das 3te Jahr den 1. März um 12 mittags,
das 4te Jahr den 29. Februar um 6 des Abends.

Man sieht hieraus, daß man seine Geburtsstunde, wodurch der Geburtstag bestimmt wird, jedes Jahr um 6 Stunden später feiern muß, so lange bis das Schaltjahr die Sache wieder ins Gleichgewicht bringt. Nun noch ein paar Worte für das Jahr 1800, das kein Schaltjahr sein wird. Ein Kind, das z. B. den 29. Februar 1796 nachts um 11 Uhr geboren würde, muß nach dieser Regel im Jahr 1803 seine Geburtsstunde sogar den 2ten März abends um 5 Uhr feiern. Warum das Jahr 1800, auch das 1900, kein Schaltjahr sein wird, sondern erst das 2.000 wieder (vorausgesetzt, daß sonst alles beim alten bleibt), wollen wir im Kalender für das Jahr 1800 erklären. Man wird aber sehr viel besser tun, es bis dahin selbst zu lernen. Nun das Resultat ist kurz. Will man seinen Geburtstag oder vielmehr die Stunde nur jedesmal alsdann feiern, wenn Datum und Tageszeit zugleich eintreffen, so kann sie jeder Mensch überhaupt nur alle vier Jahre einmal richtig feiern. Der am 29sten Februar Geborne verfährt also sehr richtig, wenn er seinen Geburtstag bald den 28. Februar bald den ersten März feiert. Der Unwissende glaubt, er irre, da er doch nicht irrt. Der an einem andern Tage Geborne, der ihn nach dem Datum feiert, irrt oft wirklich, allein es merkt es niemand. So kommt es also auch hier wie bei tausend andern Vorfällen des Lebens auf Lage und Umstände an. Nachdem diese günstig sind oder ungünstig, kann man bald mit allen seinen Irrtümern für weise und bald mit aller seiner Weisheit für ein gar irriges Schaf gehalten werden.

Quellen: http://gutenberg.spiegel.de/ und http://www.computus.de/lichtenberg/trostgruende.html