„Ich gehe viel spazieren, einmal einfach, weil strahlendes Wetter ist, dann auch, weil ich schon die kommenden Herbststürme vorausahne. So nütze ich wie ein Geizhals aus, was Gott mir schenkt.“ – Marie de Sévigné, Briefe, an Frau von Grignan, 4. Oktober 1684
Schlagwort: wald
Glück ist …
Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.
Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.
Glück ist Regen, wenn es heiß ist,
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.
Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.
Clemens Brentano (1778-1842)
Septembertag
Dies ist des Herbstes leidvoll süße Klarheit,
die dich befreit, zugleich sie dich bedrängt;
wenn das kristallne Gewand der Wahrheit
sein kühler Geist um Wald und Berge hängt.
Dies ist des Herbstes leidvoll süße Klarheit…
Christian Morgenstern (1871-1914)
Wiederentdeckt: Der Räuber Brumbu-Bu und die Prinzessin Süssü-San
Ich bin gerade dabei ein paar meiner alten Kinderplatten zu digitalisieren und bin dabei auf das Kindermusical: „Der Räuber Brumbu-Bu und die Prinzessin Süssü-San“ gestossen, das ich als Kind sehr gern gehört habe. Generell war ich erstaunt, wie gut ich mich noch an die Texte der verschiedenen Kinderschallplatten erinnern konnte.
Das Kindermusical ist aber wirklich ganz süß – hier ein kleiner Textauszug – mit diesem Lied beginnt die Aufnahme:
„Kennt Ihr Brumbu-Bu,
den Räuber Brumbu-Bu,
jeden Kampf bestand er stets als Sieger.
Tief im Wald versteckt in einer Räuberhöhle
wohnte er mit einem wilden Tiger.
Eines Tages lag der kühne Räubersmann
vor dem Schloss des Königs auf der Lauer.
Und die liebliche Prinzessin Süssü-San
raubte er, da herrschte große Trauer.
Und die liebliche Prinzessin Süssü-San
schleppt er fort, da herrschte große Trauer.“
Im Winter
Im Winter
20. Dezember 1864
Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Wie sind so kurz die trüben Tag,
Wie sind die dunklen Nächte lang!
Daß ich mich kaum zu freuen wage,
Kaum denken mag an Lied und Sang.
Die Wolken ziehn wie schwere Träume
Unheimlich an des Waldes Saum,
Und wie Gespenster schaun die Bäume
In meines Zimmers düstern Raum.
Und ich von aller Welt geschieden,
allein in stiller Einsamkeit,
Wie bin ich doch so gern zufrieden
Mit meiner Freud und meinem Leid!
Sommertraum
Sommertraum
Golddurchflammte Ätherwogen,
Schwerer Äste grüne Bogen,
Süss verwob’ne Träumerei’n …
Sommer, deine warmen Farben,
Helle Blumen, gold’ne Garben
Leuchten mir ins Herz hinein …
In dem Wald, dem dämm’rig düstern,
Hörst du’s rauschen, lispeln, flüstern,
Elfenmärchen – Duft und Schaum …?
Blumenkinder nicken leise,
Lauschen fromm der alten Weise
Von des Waldes Sommertraum …
Und der See, der windumfächelt
Lallend plätschert, sonnig lächelt,
Netzt das Schilf aus lauem Born …
Rosen blühen am Gelände,
Rosenglut, wo ich mich wende,
Und im Herzen tief ein Dorn …
Lisa Baumfeld
(1877-1897)
gefunden bei www.wortblume.de
Jäger und Hase
Jäger und Hase
Gestern abend ging ich aus,
ging wohl in den Wald hinaus;
saß ein Häslein in dem Strauch,
guckt mit seinen Äuglein ‚raus;
kommt das Häslein dicht heran,
daß mir’s was erzählen kann.
„Bist du nicht der Jägersmann,
hetzt auf mich die Hunde an?
Wenn dein Windspiel mit ertappt,
hast du, Jäger, mich erschnappt.
Wenn ich an mein Schicksal denk‘,
ich mich recht von Herzen kränk‘.“
„Armes Häslein, bist so blaß!
Geh dem Bauer nicht mehr ins Gras;
geh dem Bauer nicht mehr ins Kraut,
sonst bezahlst’s mit deiner Haut;
sparst dir manche Not und Pein,
kannst mit Lust ein Häslein sein!“
Volkslied