Berliner Fasching
Nun spuckt sich der Berliner in die Hände
und macht sich an das Werk der Fröhlichkeit.
Er schuftet sich von Anfang bis zu Ende
durch diese Faschingszeit.
Da hört man plötzlich von den höchsten Stufen
der eleganten Weltgesellschaft längs
der Spree und den Kanälen lockend rufen:
“Rin in die Escarpins!”
Und diese Laune, diese Grazie, weißte,
die hat natürlich alle angesteckt;
die Hand, die tagshindurch Satin verschleißte,
winkt ganz leschehr nach Sekt.
Die Dame faschingt so auf ihre Weise:
gibt man ihr einmal schon im Jahr Lizenz,
dann knutscht sie sich in streng geschlossnem Kreise,
fern jeder Konkurrenz.
Und auch der Mittelstand fühlts im Gemüte:
er macht den Bockbierfaßhahn nicht mehr zu,
umspannt das Haupt mit einer bunten Tüte
und rufet froh: “Juhu!”
Ja, selbst der Weise schätzt nicht nur die hehre
Philosophie: auch er bedarf des Weins!
Leicht angefüllt geht er bei seine Claire.
Berlin radaut, er lächelt …
Jeder seins.
Kurt Tucholsky
Der Fasching in Berlin unterscheidet sich grundsätzlich von dem in anderen Städten. Die Berliner belächeln lieber nur müde Köln und widmen sich anderen Dingen. Aber manchmal verkleiden sie sich doch und haben auf den Faschingspartys eine Menge Spaß.
@ Ania
Das Verkleiden sollte immer ein Bestandteil des Faschings sein und ja es stimmt in Berlin ist es eher ein bisschen schwierig Fasching/Karneval zu feiern, aber mit einer positiven Einstellung ist alles möglich. Ich habe mir sogar ein Kostüm anfertigen lassen bei http://brigadegluecklich.de/faschingskostueme-berlin/. Welche Party es auch nicht sein sollte, ich werde als Froschkönigin gehen 🙂 Vielleit treffe ich dann auch meinen Prinzen dort.
Liebe Grüße,
Steffi