Ein echtes Deja-Vue:
Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir Wifo (Wirtschaftsinformatik) Studenten an der Uni Mannheim uns Mitte der 90er gegen die Einrichtung des Studiengangs Technische Informatik in Mannheim gewendet haben. Unsere Argumentation damals war folgende (ich hoffe, ich erinnere mich richtig): Anstatt einen neuen Studiengang einzurichten, sollte lieber der bestehende Studiengang Wirtschaftsinformatik weiter ausgebaut werden, denn die Auswahl im Bereich Informatik war zu meiner Studienzeit nicht sehr berauschend – ich meine, es hätte nur 4 oder 5 Lehrstühle für Informatik gegeben. Hier wären 2-3 weitere Lehrstühle sehr sinnvoll gewesen und hätten dem Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Uni Mannheim – immerhin einer der drei ersten in Deutschland – ein ganz anderes Gewicht geben können – z.B. auch um die Berufung eines bekannteren Wirtschaftsinformatikers oder Informatikers.
Der heutige Wissenschaftsminister des Landes Baden-Württemberg und damalige Rektor der Uni Prof. Dr. Dr. hcP Frankenberg war damals ein starker Verfechter der Einführung dieses Studiengangs bzw. des Ausbaus der Uni zur technischen Universität (wir haben damals auch einen offenen Brief an ihn geschrieben – muss ich mal suchen) – meiner Meinung nach eine völlige Farce, da Mannheim bis dahin keinen einzigen technischen Studiengang hatte – diese gab es nur an der Fachhochschule. Geklappt hat es ja auch nicht, obwohl der Studiengang Technische Informatik scheinbar recht erfolgreich ist.
Mir erscheint das alles etwas kurz gedacht. Leider ist es wohl so, dass nur für Themen die gerade in Mode sind, Gelder locker gemacht werden können und nicht für die Optimierung von bestehendem. Wahrscheinlich kann man sich auch mit neuen Instituten oder Studiengängen besser profilieren.
Aktuell ist nun aber wohl wieder „Back to the roots“ angesagt und man besinnt sich seiner Kernthemen.
Ich hoffe, dabei geht die Wirtschaftsinformatik nicht auch noch „flöten“.
Links hierzu:
Rettet die TI aus Mannheim!
Asta News Uni Mannheim
