Junigedicht

Juni-Gedicht

Juni ist’s. Lind weht die Luft.
Geschoren ist der Rasen.
ein wonnevoller Rosenduft
Dringt tief in alle Nasen.

Manch angenehmes Vögelein
sitzt flötend auf den Bäumen,
indes die Jungen, zart und klein,
im warmen Neste träumen.

Flugs kommt denn auch daher gerannt,
schon früh im Morgentaue
mit seinem alten Instrument
der Musikant, der graue.

Im Juni, wie er das gewohnt,
besucht er einen Garten,
um der Signora, die da thront,
mit Tönen aufzuwarten.

Eräuspert sich, er macht sich lang,
er singt und streicht die Fiedel,
er singt, was er schon öfter sang;
Du kennst das alte Liedel.

Und wenn Du gut geschlafen hast
und lächelst hold hernieder,
dann kommt der Kerl, ich fürchte fast,
zum nächsten Juni wieder.

Wilhelm Busch

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